Ab Samstag gilt es wieder ernst. In Sölden erfolgt mit dem Riesenslalom der Startschuss der Frauen-Weltcupsaison. Vor dem traditionellen Auftakt auf dem Rettenbachgletscher stellt sich wie jedes Jahr die spannende Frage, welche Athletinnen sich nach dem Sommertraining bereits in guter Form befinden.
«Es ist immer eine Mischung aus Vorfreude, Respekt und der Unsicherheit, ob man bereit ist», weiss auch die frühere Spitzenfahrerin und heutige SRF-Expertin Tina Weirather. Der erwähnte Respekt ist nicht nur aufgrund des ungewissen Formstandes, sondern sicher auch wegen der Piste angebracht. Diese fordert den Athletinnen nämlich vieles ab.
Steilhang als grosse Herausforderung
«Es braucht 3 Sachen, die alle stimmen müssen. Sonst klappt es in Sölden nicht, weil der Steilhang sehr lang ist», erklärt Weirather.
- «Es braucht das technische Rüstzeug, denn wenn man dort einen Fehler macht, wirkt sich das enorm aus.
- Man braucht das richtige Mindset, denn man muss mutig sein und bleiben, auch wenn der Sauerstoff nicht mehr in den Oberschenkeln vorhanden ist.
- Und schliesslich müssen das Material und die Abstimmung passen.»
Wenn sie jetzt aber wieder zu dieser ‹Unmenschlichkeit› zurückfindet, wird es keinen Weg an ihr vorbei geben.
Die Liechtensteinerin traut insbesondere einer Fahrerin zu, bereits über dieses Gesamtpaket zu verfügen: Mikaela Shiffrin. Die amerikanische Gesamtweltcupsiegerin geht am Samstag als grosse Favoritin an den Start. Auch auf die ganze Saison gesehen ist Shiffrin für Weirather die Frau, die es zu besiegen gilt.
«Wenn sie in allen Disziplinen gut trainieren konnte, ist sie nur sehr schwer schlagbar. Letzte Saison hat sie erstmals menschliche Züge gezeigt. Das hatte man von ihr nicht gekannt, sie hat sonst immer geliefert und war fast wie eine Maschine. Wenn sie jetzt aber wieder zu dieser ‹Unmenschlichkeit› zurückfindet, wird es keinen Weg an ihr vorbei geben», so Weirather.
Und wie sieht die SRF-Expertin in Sölden die Aussichten von Lara Gut-Behrami, im Vorjahr dort als Zweite auf dem Podest? «Es spricht nichts dagegen, dass Lara hier wieder gut performen kann. Sie ist seit Juni oder Juli komplett beschwerdefrei und sie hat auch im Training sehr gut gewirkt.»
Was Weirather dem Schweizer Frauen-Team auf die ganze Saison gesehen zutraut, verrät Sie hier im Video: