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Weltcup Frauen Jasmine Flury: Auf Umwegen zur Bündner Weltcup-Premiere

Der Weg von Jasmine Flury an die Spitze ist kein gewöhnlicher. Mit dem Sieg im Super-G in St. Moritz wurde sie die erste Bündnerin, welche ein Weltcup-Rennen gewann – und für ihre mutige Karriereplanung belohnt.

Schon in jungen Jahren entschied Jasmine Flury alles auf die Karte Spitzensport zu setzen und dafür auf eine Ausbildung zu verzichten. «Natürlich war es ein Risiko», sagt sie. «Es gab Phasen, in denen unsicher war, ob das der richtige Weg ist. Vor allem damals, als ich verletzt war.» Durch die angesprochene Verletzung, ein Problem mit der Hüfte, verpasste die 24-Jährige die ganze vorletzte Saison.

Schon als Kind wünschte ich mir, zu sagen: Heute war ich die beste Skifahrerin der Welt.

Ebenfalls speziell: Flury war nie Mitglied eines nationalen Leistungssportzentrums. «Die Aufnahmeprüfung hatte ich absolviert, für eine Aufnahme reichte es nicht.» Auch besuchte sie nie eine Sportschule. Den Übertritt ins C-Kader von Swiss-Ski schaffte sie direkt aus dem Regionalverband.

Premierensieg in St. Moritz

Im 27. Weltcup-Rennen war es so weit. Jasmin Flury stand erstmals zuoberst auf dem Siegertreppchen. Damit ging ihr Kindheitstraum in Erfüllung. Bereits als kleines Mädchen träumte sie davon, eines Tages die Beste zu sein. Umso schöner war der Sieg im eigenen Kanton, auf der Piste von St. Moritz.

Dass Flury gleich für eine weitere Premiere sorgte, war ihr nicht bekannt: Die 24-Jährige aus Serneus holte als erste Bündnerin überhaupt einen Weltcup-Sieg.

Sie fühle sich gut, sagte Flury am Tag nach ihrem Überraschungscoup. Mühe habe ihr lediglich das Einschlafen bereitet. Zu viele Gedanken seien ihr durch den Kopf gegangen. Das verwundert nicht, denn vieles war neu und ungewohnt für sie am Samstag.

Vor ihrer Siegesfahrt vom Samstag waren ein 5. Rang im Super-G und Platz 7 in der Abfahrt ihre besten Resultate im Weltcup. Diese erzielte Flury letzte Saison bei der Strecken-Premiere in Jeongseon, Südkorea.

Ich habe jetzt ein gutes Selbstvertrauen, welches ich mitnehmen kann.

Hoffnung für die Olympischen Spiele

Im Februar (9. bis 25.) steht mit den Winterspielen in Pyeongchang ein sportliches Highlight an: Auf der Strecke von Jeongseon. Die aktuelle Form und die Ergebnisse der letzten Saison in Südkorea lassen also einiges erhoffen.

Doch Flury entgegnet: «Alles ist dann dort wieder auf Null. Ich habe jetzt ein gutes Selbstvertrauen, welches ich mitnehmen kann. Aber es gilt immer das Gleiche: Von oben bis unten Gas geben».

Sendebezug: sportpanorama, SRF zwei, 10.12.17, 18:30 Uhr

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