Übersicht
Mit dem Riesenslalom in Sölden starten die Alpin-Frauen am Samstag in die neue Saison. Auch für Lara Gut gilt es auf dem Rettenbachgletscher dann zum ersten Mal ernst. Wo die Tessinerin steht, weiss sie nicht.
Zwar wird das auch den anderen Fahrerinnen nicht anders gehen, die wenigsten von ihnen dürften aber zwei leistungstechnisch so unterschiedliche Jahre hinter sich haben wie die 24-Jährige.
Konstant waren beide nicht
In der abgelaufenen Saison schaute für Gut am Ende der enttäuschende 24. Gesamtrang im Riesenslalom-Weltcup heraus. Kein Wunder, klassierte sie sich doch einzig in Are als Neunte in den Top 10. Ansonsten musste sie sich mit Klassierungen zwischen 18 und 22 zufrieden geben. Beim Saisonauftakt in Sölden gab es für Gut zudem gar nichts zu holen. Es war das einzige Rennen, bei dem sie das Ziel nicht erreichte.
Es hat mir die Gewissheit gegeben, dass ich in die Top 5 fahren kann.
Dieser ernüchternden Bilanz steht die Saison 2013/14 gegenüber, die wohl beste, die Gut im Riesenslalom je hatte. Gleich zum Saisonauftakt holte sie sich in Sölden damals den Sieg und fuhr in der Folge noch 3 weitere Male aufs Podest. Dem starken 3. Rang in der Gesamtabrechnung der Riesenslalom-Wertung haftete allerdings ein Makel an: Gleich viermal musste die 12-fache Weltcupsiegerin einen Nuller einstecken (Beaver Creek, St. Moritz, Lienz, Are).
Trainingsfokus auf Riesenslalom
In der bevorstehenden Saison will Gut an die Erfolge aus der vorletzten Saison anknüpfen und hat deshalb im Sommer viel in ihre Sorgendisziplin investiert. «Ich habe an meinem Schwung gearbeitet, damit ich die Einfahrt besser treffe, besser gleite», erklärt sie. Es gebe noch sehr viel Verbesserungspotenzial, viel zu viel eigentlich. «Aber es ist schön, jeden Tag auf den Berg zu gehen und einen kleinen Schritt vorwärts zu machen», sagt die Tessinerin.
Dem ersten Saisonrennen auf dem Rettenbachgletscher sieht Gut trotz wieder geweckten Ambitionen gelassen entgegen. Der Auftakt in Österreich sei zwar ein Anhaltspunkt, aber einer, den es nicht überzubewerten gelte.
Ein Erfolgserlebnis könnte im Hinblick auf die nachfolgenden Rennen aber trotzdem von grosser Bedeutung sein. Das weiss auch Gut: «Der Sieg vor zwei Jahren hat mir die Gewissheit gegeben, dass ich in die Top 5 fahren kann. Das hat mir in der letzten Saison definitiv gefehlt.»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 18.10.2015 18:15 Uhr