In Kitzbühel hat sich das garstige Wetter bereits beim 2. und letzten Abfahrtstraining bemerkbar gemacht. Wegen starken Schneefalls in der Nacht konnte das Training nur auf einer verkürzten Strecke durchgeführt werden, anstatt knapp 120 waren die Athleten nur etwa 70 Sekunden unterwegs.
Der Italiener Christof Innerhofer war bei diesen Bedingungen – im Verlauf des Probelaufs begann es zu schneien – am schnellsten unterwegs. Der 37-Jährige distanzierte Johan Clarey (FRA, +0,16 Sekunden) knapp und den wie am Vortag besten Schweizer Niels Hintermann (+1,05 s) deutlicher auf die Positionen direkt hinter ihm.
«Ich ging das Training quasi wie einen Renntag an», sagte der Zürcher. Er machte das in der Voraussicht, dass eventuell auch eine der Abfahrten wegen des Wetters verkürzt durchgeführt werden muss. Dann sei er besser vorbereitet für diesen Fall.
Beat Feuz, der grösste Schweizer Hoffnungsträger, wurde 12. mit 1,36 Sekunden Rückstand. Nur 7 Hundertstel dahinter überzeugte Urs Kryenbühl mit einer angriffigen Fahrt auf der Streif, wo er vor einem Jahr schwer gestürzt war. Er habe sich in den 2 Trainings mit dieser Piste versöhnen können, sagte der Schwyzer mit einem Lächeln.
Gesamtweltcupleader Marco Odermatt zeigte mit der Startnummer 1 ebenfalls eine ansprechende Leistung und wurde mit knapp anderthalb Sekunden Rückstand 19. Von den weiteren Schweizern fuhren Stefan Rogentin (26.) und Ralph Weber (29.) ebenfalls unter die besten 30 Athleten. Der Norweger Aleksander Kilde, Trainingsschnellster vom Vortag, hielt sich dagegen zurück und wurde 37.
Zäh zeigte sich Josef Ferstl. Der Deutsche war im Training tags zuvor gestürzt und sagte danach, er fühle sich wie nach einem «Vollwaschgang». Mit Schrammen im Gesicht kämpfte er sich am Donnerstag aber trotzdem durch das 2. Training und fuhr auf den 20. Rang.