Die Saison verläuft noch nicht nach dem Gusto Loïc Meillards. Sechs Klassierungen in den Top 10 sind zwar anständig, auf dem Podest stand der Walliser diesen Winter aber noch nie. Ein 5. Platz im Slalom von Wengen ist das höchste der Gefühle für den 27-Jährigen.
Dass er es besser kann, zeigte Meillard im letzten Winter. Damals bestieg er das Treppchen fünf Mal: In Val d'Isère (Slalom), Bormio (Super-G) und Adelboden (Riesenslalom) wurde er Dritter. In Wengen fuhr er auf den 2. Rang. Im Schladming-Riesenslalom feierte Meillard seinen grössten Weltcup-Erfolg : Er triumphierte vor Landsmann Gino Caviezel.
Dass ich letztes Jahr dort gewonnen habe, wird mich nicht unbedingt schneller machen.
Am Dienstag steht die Rückkehr an den Ort des Coups an. Viele Gedanken ans letzte Jahr möchte Meillard nicht verschwenden. «Ich werde es mir sicher nochmals anschauen, um zu sehen, was ich gut gemacht habe. Aber es ist ein neues Jahr. Alle, die am Start sind, wollen gewinnen. Dass ich letztes Jahr dort gewonnen habe, wird mich nicht schneller machen.»
Kein Grund zur Panik
Die fehlenden Podestplätze diesen Winter bereiten Meillard kein Kopfzerbrechen. Gegenüber SDA-Keystone analysiert er nüchtern: «In dieser Saison hat es leider noch nicht geklappt, einige Male fehlten nur Kleinigkeiten. Aber so ist der Sport. Es gilt weiterzuarbeiten, damit sich das ändert.»
Beunruhigend ist für Meillard viel eher das Problem mit seiner Skibindung. Diese löste sich unlängst in Sölden und danach auch in Adelboden. «Zunächst war es sehr schwierig, mich damit abzufinden. Mittlerweile geht es besser. Solche Dinge können halt passieren. Und es gibt nichts, das ich persönlich anders machen könnte. Schwierig zu akzeptieren ist, dass es nur in zwei Rennen, aber nie im Training passiert ist.»
Geduld bei Skibindung gefragt
Meillard sei mit den Verantwortlichen des Ausrüsters in regem Austausch, aber «es braucht noch mehr Zeit, um genau zu wissen, worum es sich handelt». Dennoch steht beim Walliser die Zuversicht im Vordergrund: «Mittlerweile habe ich im Training wieder viele Kilometer zurückgelegt. Das half, um wieder an Vertrauen zu gewinnen.»
Vertrauen kann nicht schaden, wenn Meillard am Dienstagabend bei Flutlicht die Planai hinuntersaust. Vielleicht wieder ganz nach vorne.