Zum Inhalt springen

Abfahrts-Triple ist Tatsache Aller guten Dinge sind 3: Mit Konstanz zur nächsten Kugel

Beat Feuz holt die Kristallkugel der Abfahrtswertung zum 3. Mal in Serie. Sein Erfolgsschlüssel liegt in der Konstanz.

«Wie macht das dieser Feuz?», fragte sich die österreichische Kronen-Zeitung , nachdem Beat Feuz in Wengen Mitte Januar den Triumph am Lauberhorn gefeiert hatte. Und sprach damit wohl jenen Speedfahrern aus der Seele, die sich an Feuz die Zähne ausbissen.

Palmarès erweitert

Der «Kugelblitz» macht seinem Namen immer mehr Ehre: 7 Wochen nach dem Heimsieg freut er sich nun über die 3. Kristallkugel der Abfahrtswertung in Serie. Die Absage des Weltcup-Finals in Cortina d'Ampezzo machte ihn am Freitagabend sogar schon vor dem Rennen in Kvitjell (NOR) zum erneuten Disziplinensieger. Und dank der kleinen Kugel hat Feuz sein eindrucksvolles Palmarès um ein weiteres Kapitel erweitern können.

Feuz jagt die Rekorde der Neuzeit in der Königsdisziplin:

  • In den letzten 22 Weltcup-Abfahrten (seit Wengen 2018) stand er 18 Mal auf dem Podest.
  • Dabei feierte er 5 Siege , 8 zweite und 5 dritte Plätze. Dazwischen holte er sich zudem Olympia-Bronze .

Die 10 Abfahrtssiege von Beat Feuz

Über Konstanz ...

Aber eben, wie macht denn das dieser Feuz? In dieser Saison ohne Grossanlass hatte Feuz ein grosses Ziel: Die Mission «Hattrick», also die dritte Abfahrts-Kugel in Serie. Mit den zwei Siegen in Beaver Creek und zuhause in Wengen legt er den Grundstein dazu – noch beeindruckender ist hingegen seine unglaubliche Konstanz. 3., 1., 2., 3., 1., 2., 6., 2. und 4.: Wer auf eine Top-Platzierung von Feuz in einer Abfahrt wettet, wird nicht reich.

Die Konstanz zog sich durch den gesamten Winter, zeichnet den 33-Jährigen wie keinen zweiten Fahrer im Feld aus. Bezeichnend der (auf den ersten verwöhnten Blick beinahe enttäuschende) 6. Platz in Garmisch: Da fuhr Feuz in nicht optimaler Verfassung, erholte sich von einer Erkältung – und schlug 13 Tage später in Saalbach schon wieder zurück.

Beat Feuz.
Legende: Der König der Abfahrer Beat Feuz. Keystone

... und Vertrauen

Feuz kennt inzwischen jede Piste im Weltcup bis ins Detail, jede Linie, jeden Schwung. Aber seine wahre Stärke ist es, sich auch durch kleine Fehler nicht beunruhigen zu lassen und trotzdem Spitzenplatzierungen herauszufahren. Das gab und gibt enorm viel Vertrauen.

Klar, das Rennen um die Kugel war spätestens nach dem Saisonende von Dominik Paris so gut wie gelaufen. Der erwartete Showdown endete brutal und jäh, die Spannung war weg.

Wer kann ihm das Wasser reichen?

Aber klar war auch: Keiner der Verfolger vermochte mit Feuz' Konstanz mitzuhalten. Thomas Dressen, der Zweite in der Schlusswertung, hat 212 Zähler weniger auf dem Konto.

Ein Ende von Feuz' Dominanz ist nicht in Sicht. Zwar weiss Feuz mittlerweile, wie er seine Kräfte einteilen und die Risikobereitschaft in Grenzen halten muss – seine von Verletzungen geprägte Karriere hat ihn dies gelehrt. Solange es Feuz aber schafft, in der zweithöchsten Schaltstufe in die Spitzenränge zu fahren, bleibt es für die Konkurrenz schwierig. Zumindest bis zur Rückkehr von Dominik Paris.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.03.2020 10:45 Uhr

Meistgelesene Artikel