Ein Blick in den Zielraum in Garmisch offenbarte: Schnee gibt es im deutschen Wintersportort momentan definitiv nicht im Überfluss. Die warmen Temperaturen der letzten Tage hatten auch der Piste zugesetzt. Der Schnee war daher weich und langsam, laut Marco Odermatt versanken die Stöcke beim «Stöckeln» nach dem Start rund 20 Zentimeter im «Sulzschnee».
Die Bedingungen – in Garmisch lagen die Temperaturen während des Rennens bei rund 5 Grad – verleiteten Odermatt gar dazu, die Piste als «nicht weltcupwürdig» zu bezeichnen. Er sprach den Organisatoren zwar ein Lob für deren «super Arbeit» aus, äusserte sich im selben Satz aber auch zur einfachen Kurssetzung und den Schneeverhältnissen. So reichte es dem Nidwaldner nach 12 Super-G-Podestplätzen in Serie auf der Kandahar für einmal nur für den 4. Rang.
Mit dem Resultat zeigte sich Odermatt im Interview dennoch zufrieden. «Für mich ist wichtig, dass ich im Kugelkampf vor meinen direkten Konkurrenten bin. Das habe ich geschafft», sagt der 26-Jährige. Sein Vorsprung auf Vincent Kriechmayr (5. in Garmisch) in der Super-G-Wertung beträgt neu 71, jener auf Cyprien Sarrazin (11.) gar 116 Punkte.
Genugtuung für Meillard
Anders sah die Gefühlslage nach dem Rennen bei Loïc Meillard aus. Der Walliser schaffte als Dritter erstmals in dieser Saison den Sprung auf das Podest, nachdem der Weltcup-Winter bisher nicht nach Wunsch verlaufen war: «Das tut nach den letzten Wochen richtig gut.»
Seit dem Slalom in Schladming, wo Meillard das Podest als 5. knapp verpasst hatte, sei er nicht mehr auf den Ski gestanden. Die Nacht-Events kosteten viel Energie, daher habe er die Pause gebraucht. Offensichtlich war es das richtige Rezept – auch, um den Kopf von Gedanken zu befreien: «Ich habe heute versucht, nicht zu viel zu überlegen und einfach Spass zu haben am Skifahren.»