Mehr als 7 Jahre musste das Schweizer Riesenslalom-Team auf einen Podestplatz warten. Als Carlo Janka im Februar 2011 in Kranjska Gora die Konkurrenz in die Schranken wies, war die Mehrheit des aktuellen Kaders noch gar nicht im Weltcup dabei.
Weder Loïc Meillard, noch Junioren-Weltmeister Marco Odermatt oder der derzeit verletzte Justin Murisier fuhren damals auf diesem Niveau. Und von Thomas Tumler sprach man erst als Talent. Als eines, das mit seinem Riesenslalom-Sieg 2010 an den deutschen Meisterschaften hatte aufhorchen lassen.
Jahrelang unten durch
Doch dann folgten Jahre der Stagnation. Tumler fuhr zwischen 2012 und 2014 nur 5 Mal in die Riesenslalom-Punkte und erlitt später einen Bandscheibenvorfall. Danach schaffte er es 4 Jahre lang nie mehr in einen 2. Riesenslalom-Durchgang – bis zu diesem denkwürdigen Sonntag in Beaver Creek.
Mit der Startnummer 48 gestartet, bei Halbzeit auf Rang 21 und am Ende als 3. auf dem Podest. Kein Wunder, fand Tumler nach dem Rennen kaum Worte: «Ich könnte mich nicht besser fühlen», so der Bündner nach seinem Exploit.
Flug als grösstes Problem
Er habe sich während der Fahrt gar nicht besonders gut gefühlt, analysierte er: «Aber als ich im Ziel ‹Grün› gesehen habe, habe ich mir schon gedacht, dass es okay war.»
Sowieso hatte der Überraschungsmann schnell wieder andere Sorgen: «Ich hoffe, dass ich meinen Flug erwische», fügte er an. Ist er neben der Piste genauso schnell wie darauf, dürfte das kein Problem darstellen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 02.12.18, 20:40 Uhr