Statt am Lauberhorn spielte die Musik im Ski-Weltcup der Männer an diesem Wochenende in Flachau. Die am Montag erfolgte Absage der traditionsreichen Rennen im Berner Oberland hinterliess bei einigen Involvierten einen schalen Nachgeschmack. So auch bei Urs Näpflin. Der OK-Präsident fand im «sportpanorama» klare Worte.
Das sagte Näpflin über ...
... die Notwendigkeit der Absage: «Mit dem Wissensstand vom Montagmittag war die Absage absolut richtig. Mit den heutigen Informationen ist es klar, dass wir die Rennen problemlos hätten durchführen können.»
... unsachgemässe Berichterstattung: «Was mich wirklich enttäuscht und wütend macht, ist die riesige Hysterie, die um die Absage entstanden ist. Wir hatten nicht nur ein mutiertes Virus in Wengen, sondern auch sogenannte Ski-Experten, die über Nacht zu Corona-Experten mutiert sind. Es waren Falschmeldungen und Fantasiezahlen im Umlauf.»
... die Rolle der FIS: «Die Taskforce hat sich selbst zu einem beratenden Gremium degradiert. Sie sagte, dass das, was der Kanton sage, für sie gültig sei. Da sitzen Präsident Gian Franco Kasper drin, Michel Vion (der Präsident des französischen Skiverbandes, Anm. d. Red.), Bernhard Russi und ein Arzt. Für mich ist es unerklärlich, dass die ihre Verantwortung nicht wahrgenommen, sich nicht zu Wort gemeldet haben.»
... Versicherungsfragen: «Bei jeder Absage brauchen wir einen Jury-Entscheid einer übergeordneten Instanz. Hätte der Kanton die Rennen nicht abgesagt, hätten wir ein Riesenproblem gehabt bei der Schadensabwicklung. Wir wären verantwortlich gewesen, weil wir von der FIS nichts gehört haben. Das hätte in einem grossen finanziellen Desaster geendet.»