Am Wochenende ist es für die Schweizer Skifahrer endlich Zeit für die ersten Heimrennen der Saison. In Adelboden steht am Samstag ein Riesenslalom und am Sonntag ein Slalom auf dem Programm – im Gegensatz zu letztem Jahr sogar wieder mit Zuschauern.
Euphorie und Emotionen sind im Berner Oberland also vorprogrammiert. Doch gleichzeitig dürfte vor Heimpublikum auch der Druck auf die Swiss-Ski-Athleten steigen. «Jein», meint Marco Odermatt dazu.
Besonders vom Nidwaldner, der den Gesamtweltcup anführt und bislang in allen vier Riesenslaloms der Saison auf dem Podest stand, wird einiges erwartet. «Der Druck ist schon da. Von aussen, aber auch von mir selbst. In den letzten Jahren und speziell in diesem Winter ist er nochmal gestiegen», sagt der 24-Jährige.
Besonders in Bormio als er im Super-G auf den 8. Rang fuhr, sei es speziell gewesen. «In den Interviews wurde das wie eine total schlechte Leistung von mir dargestellt. Dabei war sie zwar nicht super, aber auch weit weg von schlecht. Solche Resultate braucht es in jedem Winter auch.»
In Adelboden hoffen nun aber viele auf den ersten Heimsieg eines Schweizers im Riesenslalom seit Marc Berthod im Jahr 2008. «Ich fühle mich deswegen nicht auf eine spezielle Weise anders.» Der Sieg sei nicht sein oberstes Ziel. «Ich schaue das nie so an. Ich will einfach meine beste Leistung abliefern», meint Odermatt gelassen.
Ein anderer Schweizer, der sich im Aufwind befindet, ist Justin Murisier. Im Riesenslalom fuhr der Walliser in diesem Winter immer unter die Top 15 und steigerte sich zuletzt bis auf den sechsten Rang. «Ich bin gut in Form und sehr fit. Zu einem Podestplatz fehlt nur noch wenig.»
Wenn es im Berner Oberland passieren würde, wäre das für speziell ihn. Besonders jetzt, da wieder Publikum dabei ist. «Letztes Jahr war es ohne Fans ganz anders. Während der Fahrt bin ich fokussiert, da macht es zwar keinen Unterschied. Aber im Ziel mit den Emotionen und dem ganzen Drumherum wird alles noch viel schöner.»