Es zeugt von Klasse und Selbstvertrauen, wie Marco Odermatt den zweiten Lauf von Schladming unter die Ski genommen hat. Im Wissen, dass er rund eine Sekunde Rückstand auf den Halbzeit-Führenden Manuel Feller aufwies, lautete die Devise nicht etwa «auf Teufel komm raus» die Planai hinunterzustürzen.
Nein, Odermatt war bedacht, eine gesunde Balance zu finden. «Ich konnte nicht Kopf und Kragen riskieren. Das hätte hier nicht funktioniert. Ich wusste, dass ich auf der Linie sein muss. Pushen und schön fahren. Das ist mir gelungen.»
Damit konnte der Nidwaldner einige sagenhafte Serien fortsetzen:
- Er gewann saisonübergreifend den achten Riesenslalom hintereinander.
- In diesem Winter entschied er alle fünf Riesenslaloms für sich.
- In den letzten 22 Rennen und seit dem 20. März 2021 stand Odermatt im «Riesen» immer auf dem Podest.
- Es war das elfte Top-3-Ergebnis der Saison in Folge (vier Mal Riesenslalom, fünf Mal Abfahrt und zwei Mal Super-G) und der 14. Podestplatz insgesamt in diesem Winter.
Die verrückte Aufholjagd zeige, «dass man nie aufgeben darf. Dass man immer das Beste hoffen darf. Anfang Saison hatte ich ein paar Mal das Hundertstel-Pech auf meiner Seite, jetzt hatte ich Glück. Im Leben gleicht sich alles aus».