Die neue Ski-Saison hat noch nicht einmal begonnen, doch schon jetzt wird wieder gerätselt, welche Heldentaten Marco Odermatt als nächstes vollbringen wird. Vom Nidwaldner Dominator wird nach seinem Punkterekord im letzten Winter erneut Grosses erwartet – und zwar von Anfang an.
Das dürfte dem 26-Jährigen in Sölden verhältnismässig leicht fallen, zumindest wenn man der Vergangenheit glaubt. Die Saison startet wie immer mit einem Riesenslalom im Tirol. Und im Riesenslalom, da ist Odermatt schlicht makellos. Seit Sölden vor 2 Jahren im 2021 ist er in jedem (!) «Riesen», bei dem er am Start stand, aufs Podest gefahren. 17 Podiumsplätze hat der Gesamtweltcupsieger in seiner Paradedisziplin so schon aneinandergereiht.
Nur 2 Fahrer haben dies in der Weltcup-Geschichte noch öfters geschafft. Ingemar Stenmark 22 Mal hintereinander und Marcel Hischer deren 18 Mal. Hirscher könnte also am Sonntag von Odermatt eingeholt und vielleicht schon in Val d'Isère Anfang Dezember überflügelt werden.
Anzeichen dafür, dass dem Schweizer dies nicht gelingen könnte, gibt es vor dem Start keine. Sowohl er persönlich als auch sein Umfeld sprechen von einer super Vorbereitung, in der er sich athletisch und kraftmässig noch einmal steigern konnte.
Auch die Motivation ist bei Odermatt ungebrochen, die habe er vom ersten Tag der Vorbereitung wieder verspürt. «Im Mai nach zwei, drei Wochen Ferien habe ich gemerkt, dass ich im Training wieder Vollgas geben kann.» Er habe den gesamten Sommer über keine einzige Einheit und keine einzelne Übung ausgelassen, er sei bei jeder Wiederholung ans Limit gegangen.
Ansage für den Winter
«So lange ich das so handhaben kann, bin ich motiviert. So lange ich das Training im Sommer so durchziehen kann, bin ich im Winter bereit.» Mit dieser Ansage scheint für Sölden alles bereit. In den letzten 2 Jahren fuhr er dort jeweils nicht «nur» aufs Podest, sondern lancierte die Saison perfekt mit einem Sieg. Die Schweizer Fans würden dies gerne ein 3. Mal sehen.