Das Podest
- 1. Marco Schwarz (AUT) 2:35,02 Minuten
- 2. Lucas Pinheiro Braathen (BRA) +0,18 s
- 3. Stefan Brennsteiner (AUT) +0,22 s
Marco Schwarz hat im Riesenslalom von Alta Badia einen erlösenden Sieg gefeiert. Die Weichen dafür hatte der Österreicher mit einem sensationellen 1. Lauf gestellt. In der Entscheidung konnte er seinen Vorsprung – anders als viele andere Fahrer vor ihm – verwalten. Er distanzierte Lucas Pinheiro Braathen um 0,18 Sekunden und verhinderte damit, dass der für Brasilien startende Norweger erstmals seit 2022 und seinem Sieg in Alta Badia in einem Riesenslalom wieder ganz zuoberst stand.
Für Schwarz selbst ist es der erste Weltcupsieg seit Dezember 2023. Damals hatte er den Slalom in Madonna gewonnen, kurz darauf verletzte er sich schwer am Knie. Dass mit ihm wieder zu rechnen sein wird, hatte Schwarz bereits beim Saisonauftakt in Sölden angedeutet, als er Zweiter wurde. Zuletzt konnte er mit den Rängen 22 und 18 in Beaver Creek und Val d'Isère im Riesenslalom aber nicht überzeugen.
Die Schweizer
- 6. Marco Odermatt +0,82
- 10. Loïc Meillard +1,09
- 13. Luca Aerni +1,20
- 15. Thomas Tumler +1,36
- Nicht im 2. Lauf: Lenz Hächler (36.), Fadri Janutin (39.), Livio Simonet (DNF), Sandra Zurbrügg (DNF)
Im fünften Riesenslalom der Saison stand zum zweiten Mal nach Copper Mountain kein Schweizer auf dem Podest. Am Ende war Marco Odermatt auf Rang 6 der beste aus einem Quartett, welches sich für den 2. Lauf qualifiziert hatte. Der Nidwaldner hatte bei Halbzeit mit 1,51 Sekunden Rückstand auf Schwarz nur Zwischenrang 11 belegt.
Die schwierige Umstellung nach drei Speedrennen auf die kürzeren Riesenslalom-Ski wollte Odermatt nicht als Ausrede gelten lassen. Nach dem 1. Durchgang war er zwar etwas ratlos, da es sich «nach einer soliden Fahrt» angefühlt hatte, mit der Reaktion im 2. Lauf zeigte er sich aber zufrieden. «Ich habe unten alles riskiert. Dann passiert mir leider noch der Fehler über die zweite Welle. Ohne diesen wäre es wohl noch einmal knapp geworden mit dem Podest, aber so ist es auch okay.»
Die rote Startnummer des Disziplinenführenden musste Odermatt wieder an den drittplatzierten Brennsteiner abtreten, der nun wieder 5 Punkte Vorsprung auf den Schweizer hat.
Die beste Ausgangslage vor dem Entscheidungsdurchgang hatte Luca Aerni. Der Angriff auf das Podest gelang dem Berner Oberländer aber nicht, Rang 13 ist für den ehemaligen Slalom-Spezialisten aber eine weitere Bestätigung dafür, dass es sich lohnt, auf die Karte Riesenslalom zu setzen.
Gratz macht 24 Ränge gut
Die Geschichte des Tages schrieb Fabian Gratz. Der 28-jährige Deutsche hatte sich als 29. nur knapp für den 2. Durchgang qualifiziert, stellte dort dann aber Laufbestzeit auf und konnte zusehen, wie sich einer nach dem anderen die Zähne an seiner Marke ausbiss – auch Odermatt. Am Ende reichte es Gratz zu Rang 5. Es ist das mit Abstand beste Resultat des Deutschen, der einzig im «Riesen» antritt und sich seit Platz 17 beim Saisonauftakt in Sölden abgesehen von einem Nuller in Beaver Creek stetig verbessert hat (17, 13, 12, 5).
Hohe Startnummern mischen mit
Auf der Gran Risa qualifizierten sich auch einige Fahrer mit hohen Startnummern für den zweiten Lauf. Der Franzose Loevan Parand etwa schaffte es mit der 53 in den 2. Lauf und realisierte mit Rang 20 sein bestes Weltcup-Resultat. Gar zum ersten Mal Punkte gab es für den Spanier Aleix Aubert Serracanta, der mit Startnummer 49 auf den 24. Schlussrang fuhr. Pech bekundete indes Bridger Gile. Der US-Amerikaner hatte bei Halbzeit den für ihn sensationellen 13. Zwischenrang belegt. In der Entscheidung verlor er nach einem Schlag den rechten Ski und schied aus.
So geht es weiter
Zwei Männer-Rennen stehen in diesem Kalenderjahr noch auf dem Programm. Am Montag findet in Alta Badia noch ein Slalom statt, in Livigno am 27. Dezember ein Super-G. Erst über den Jahreswechsel wird es etwas ruhiger. Weiter geht's im Ski-Weltcup am 7. Januar mit dem traditionellen Nachtslalom in Madonna di Campiglio.