Gino Caviezels Motto ist «Lebe den Moment». Dieses konnte er nach seiner Podest-Premiere in Sölden nicht ganz befolgen. «Ich habe den Moment vor Ort mit Marco Odermatt neben mir auf dem Podest gelebt. Die Party haben wir uns aber sicher anders vorgestellt. Wir werden das irgendwann nachholen», ist Caviezel überzeugt.
Die Beziehung zu seinem Kumpel Odermatt und allgemein zu seinen Teamkollegen bei Swiss-Ski sei sehr gut – auf und neben der Piste. Obwohl alle im Grunde Einzelsportler seien, gäbe es wenig Raum für Neid, so der Bündner. «Wir freuen uns über gute Leistungen des anderen, das motiviert. Wenn einer im Training einen Top-Lauf runterbringt, wollen wir unbedingt nachziehen. Man muss sich ans Limit pushen, um solche Resultate zu erzielen.»
Privates lassen wir lieber privat bleiben.
Berthod «entlarvt» Caviezel
Dass sein erster Podestplatz im Weltcup so lange auf sich hat warten lassen, ist Caviezel einerlei. «Früher habe ich mich nach einem schlechten Rennen 2 Wochen lang aufgeregt. Heute analysiere ich das am Abend und hake es ab. Das kommt mit der Erfahrung», sagt er und legt lachend nach: «Mit 3 Geschwistern lernt man sowieso schon früh, geduldig zu sein.»
Der 28-Jährige hat neben dem Schnee vor allem auch auf dem Rasen Talente. Einst spielte er sogar in einer Bündner Auswahl Fussball. Allerdings: Aus gut unterrichteter Quelle (Ski-Experte Marc Berthod) wusste Interviewer Jeff Baltermia, dass man Caviezels Fussballkünste auf dem Platz nicht auf den ersten Blick erkenne. Dieser erklärt: «Ich bin nicht der beste Techniker, aber ein guter Kämpfer. So à la Gattuso halt.»
Wie Caviezel auf Fragen zu seiner Beziehung reagiert und wie er seine Form für den nächsten Riesenslalom in Val d'Isère (5.12.) konservieren will, erfahren Sie im Video oben.