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Super-G in Bormio Odermatt setzt alle schachmatt – Meillard auf dem Podest

Marco Odermatt liefert auf der Stelvio eine Machtdemonstration ab. Loïc Meillard überrascht mit seinem 1. Super-G-Podestplatz.

Das Podest

  • 1. Marco Odermatt (SUI) 1:29,27 Minuten
  • 2. Vincent Kriechmayr (AUT) +0,64 Sekunden
  • 3. Loïc Meillard (SUI) +1,22

Das Duell von Marco Odermatt und Aleksander Kilde ging am Donnerstag in die nächste Runde. Im Super-G auf der berüchtigten Stelvio in Bormio waren beide aufs Äusserste gefordert – doch der Schweizer Überflieger verwandelte das Duell kurzerhand in eine Solo-Vorstellung.

Der Nidwaldner setzte seinen norwegischen Dauerkonkurrenten mit einer überragenden Fahrt, in der er viel riskierte und bis ans Limit ging, schachmatt. «Ich bin froh, muss ich nicht ein zweites Mal runterfahren. Denn noch einmal könnte ich es so nicht», sagte Odermatt. Kilde, der im Gegensatz zum Schweizer in Bormio schon 2 Mal auf dem Podest gestanden war, verlor nach Fehlern im unteren Abschnitt über 2 Sekunden.

Damit verpasste der letztjährige Gewinner der kleinen Kristallkugel das Podest deutlich und muss Odermatt in der aktuellen Disziplinenwertung nun den Vortritt lassen. Zuvor waren beide in den 2 bisherigen Super-Gs je einmal Erster sowie Zweiter geworden und waren in Norditalien somit beide im roten Leader-Trikot gestartet.

Meillard überrascht

Nun wird der Nidwaldner ganz alleine Rot tragen dürfen. Denn nicht nur Kilde kam bei Weitem nicht an ihn heran, auch die anderen Fahrer blieben ratlos zurück. Am nächsten an seine Fabelzeit rückte der Österreicher Vincent Kriechmayr, Abfahrtssieger vom Vortag , als 2. mit 64 Hundertsteln Rückstand heran.

Direkt dahinter folgte mit Loïc Meillard der nächste Schweizer. Der Neuenburger setzte mit seinem 1. Super-G-Podestplatz der Karriere ein dickes Ausrufezeichen. Zuvor hatte der 26-Jährige nur in den technischen Disziplinen 10 Podestränge gesammelt. «Das ist richtig schön. Ich habe eigentlich gerne so eisige Pisten wie heute, das macht mir keine Probleme», so Meillard.

Die weiteren Schweizer

  • 7. Stefan Rogentin +1,54
  • 10. Gino Caviezel +2,26
  • 13. Justin Murisier +2,63
  • 23. Alexis Monney +3,46
  • 36. Gilles Roulin +4,32
  • Urs Kryenbühl DNF

Hinter Odermatt und Meillard überzeugten auch die weiteren Schweizer. Nach dem starken Team-Ergebnis in der Abfahrt vom Mittwoch setzte man noch einen drauf. 3 weitere Athleten fuhren in die Top 15: Stefan Rogentin führte das Verfolgerfeld als 7. mit seinem besten Saison-Resultat an, nur 3 Ränge hinter ihm folgte Gino Caviezel mit einem besonders überzeugenden Schlussabschnitt. Justin Murisier als 13. rundete das Ergebnis ab.

Für einen erheblichen Dämpfer sorgte allerdings Urs Kryenbühl. Der Schwyzer, in der Abfahrt starker 6., schied früh aus und hielt sich danach das rechte Knie. Ob er sich verletzt hat, ist noch unklar.

Das baffe Fahrerfeld

Nur 2 Stunden vor dem Start zum Super-G hatte Matthias Mayer das ganze Fahrerfeld überrumpelt. Der dreifache Olympiasieger aus Österreich verkündete völlig überraschend seinen Rücktritt . Unter anderen auch Kilde habe mehrmals nachfragen müssen, ob das wirklich kein Scherz sei. Schon beim Rennen war der 31-jährige Mayer dann nicht mehr am Pistenrand der Stelvio zu finden, er hatte seine Koffer gepackt und Bormio sowie den ganzen Skizirkus verlassen.

Bormio auch eher schnell verlassen, dürfte Dominik Paris. Der Italiener, immerhin 6-facher Triumphator bei seinen Heimrennen, schied nach seinem 9. Rang in der Abfahrt dieses Mal sogar aus.

So geht es weiter

Dieser Super-G bildete den gelungenen Abschluss des Ski-Jahrs für die Männer. Nach Silvester sind zunächst die Techniker gefragt: Am 4. Januar ist Garmisch-Partenkirchen Austragungsort eines Slaloms, am 7. und 8. Januar kommt es zu den Technikrennen am legendären Chuenisbärgli in Adelboden.

Ski alpin: Weltcup Männer

SRF zwei, sportlive, 29.12.22, 11:30 Uhr ; 

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