Das Podest
- 1. Franjo von Allmen (SUI) 1:58,67 Minuten
- 2. Marco Odermatt (SUI) +0,30 Sekunden
- 3. Florian Schieder (ITA) +0,98
Die verkürzte Gröden-Abfahrt am Donnerstag hatte Marco Odermatt vor Franjo von Allmen gewonnen. Nun drehte der amtierende Abfahrts-Weltmeister den Spiess um. Von Allmen zeigte auf der Saslong auf der Original-Strecke eine wilde Fahrt, stürzte bei einem Sprung fast. Doch der Berner Oberländer war vor allem etwas: schnell. Von Allmen setzte sich mit 0,30 Sekunden Vorsprung auf seinen unmittelbar vorher gestarteten Teamkollegen auf Rang 1.
Zu diesem Zeitpunkt belegten die Schweizer gar die Plätze 1 bis 3. Doch Niels Hintermann sollte später noch vom Podest verdrängt werden. Über den 3. Platz hinter dem Schweizer Duo durfte sich Florian Schieder freuen. Der Italiener verwies seinen routinierten Landsmann Dominik Paris auf Rang 4.
Für von Allmen ist es der 4. Weltcupsieg und der 3. Triumph in einer Abfahrt. Der 24-Jährige zeigte eine eindrückliche Reaktion auf den missglückten Super-G vom Freitag, wo er nach einem Sturz einen «Nuller» eingefahren hatte. Odermatt glückte mit seinem 2. Platz der «Gröden-Podest-Hattrick». Auch am Freitag hatte er diesen Rang belegt.
Schweizer Abfahrts-Dominanz hält an
Schweizer Jubel in einer Männer-Abfahrt – daran hat man sich inzwischen gewöhnt. Die Dominanz der Swiss-Ski-Athleten ist eindrücklich: Von den letzten 12 Abfahrten wurden deren 10 von einem Schweizer gewonnen. Achtmal belegten die Schweizer dabei die ersten beiden Plätze, zweimal feierten sie gar einen Dreifacherfolg. Letztmals gab es vor 2 Jahren in Gröden ein Abfahrtspodest ohne Schweizer Athleten.
Die weiteren Schweizer in den Top 30
- 5. Alessio Miggiano + 1,04
- 7. Niels Hintermann +1,12
- 16. Justin Murisier +1,85
Viertbester Schweizer in Gröden war Niels Hintermann als Siebter. Konnte der Zürcher eine Zeit lang gar von einem Podestplatz träumen, rutschte er anschliessend noch ein paar Plätze nach hinten. Trotzdem ist diese Rangierung für den 30-Jährigen ein grosser Erfolg. Nach überstandener Krebserkrankung war es für Hintermann erst das 3. Rennen seit seinem Comeback.
Bis wenige Minuten vor dem Start wusste Hintermann nicht, ob er das herausfordernde Rennen überhaupt in Angriff nehmen würde. «Es ging mir mental nicht gut», sagte Hintermann. Es sei dann aber besser gegangen als erwartet. Die ersten beiden Abfahrten des Winters hatte Hintermann auf Rang 20 beendet.
Sensationeller Miggiano – Murisier-Poker geht nicht ganz auf
Eine verblüffende Leistung zeigte Alessio Miggiano. Mit Startnummer 43 raste der Zürcher Oberländer sensationell auf den 5. Platz. In seinem 7. Weltcuprennen war es die mit Abstand beste Klassierung für den 23-Jährigen. Zuvor war er nur am Donnerstag (18.) und Freitag (21.) in Gröden in die Punkte gefahren.
Justin Murisiers Poker ging nicht ganz auf. Der Walliser hatte absichtlich die Startnummern-Auslosung geschwänzt, um nach hinten «strafversetzt» zu werden – in Gröden oft ein Vorteil. Murisier ging 2 Nummern nach Miggiano auf die Strecke, klassierte sich aber «nur» auf Rang 16.
So geht es weiter
Im Männer-Weltcup geht es Schlag auf Schlag. Nach den 3 Speed-Rennen in Gröden geht es am Sonntag mit dem Riesenslalom in Alta Badia weiter. Für Odermatt wird es das 4. Rennen in 4 Tagen sein. Am Montag wird in Alta Badia auch noch ein Slalom gefahren – dieser allerdings ohne Odermatt.