Am vergangenen Sonntag sorgte Thomas Tumler im Riesenslalom in Beaver Creek für die ganz grosse Sensation. Nach dem 1. Lauf noch auf Platz 21 klassiert, machte er in Durchgang 2 noch 18 Ränge gut und sorgte als Dritter für den ersten Schweizer Podestplatz in dieser Disziplin nach 7 Jahren.
Es dauert wohl noch ein paar Tage, um richtig zu realisieren, was ich geschafft habe.
Tumler, der zuvor einen 8. Platz im Super-G von St. Moritz im Jahr 2016 als bestes Weltcup-Ergebnis vorzuweisen hatte, kann seinen Exploit auch fast eine Woche später noch nicht richtig fassen. «Ich habe mir die Fahrt noch ein paar Mal angeschaut und ich bekomme immer wieder Gänsehaut. Es dauert wohl noch ein paar Tage, um richtig zu realisieren, was ich geschafft habe.»
Am Samstag steht in Val d'Isère bereits der nächste Riesenslalom auf dem Programm. Die Schweizer Ski-Fans hoffen natürlich auf einen weiteren Coup von Tumler. Der 29-Jährige setzt sich aber überhaupt nicht unter Druck. «Für mich hat sich eigentlich nichts geändert. Ich versuche, in jedem Rennen mein Bestes abzurufen und hoffe natürlich, dass ich dieses Ergebnis wiederholen kann.»
Ich bin froh, dass sich unsere Trainer und Betreuer so gut informieren.
Der 3. Platz in Beaver Creek könnte sich gar noch in einen 2. Rang verwandeln. Dem deutschen Sieger Stefan Luitz droht nämlich wegen Sauerstoff-Aufnahme zwischen den Läufen die Disqualfikation. Auch Tumler kennt die Methode: «Wir haben in früheren Jahren auch mit Sauerstoff gearbeitet, aber nicht direkt beim Rennen. Dieses Jahr verzichten wir aber ganz darauf.»
Durch die Sauerstoff-Aufnahme soll die Erholung beschleunigt werden. Bei der WADA steht Sauerstoff nicht auf der Dopingliste, bei der FIS ist der Gebrauch jedoch verboten. «Ich bin froh, dass sich unsere Trainer und Betreuer so gut informieren», erklärt Tumler. Ob Luitz sich einen Vorteil verschafft hat, kann der Samnauner nicht beurteilen. «Ich habe ehrlich gesagt nie eine grosse Wirkung gespürt.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 02.12.18, 20:40 Uhr