Der Wettergott im US-Bundesstaat Colorado hat es mit den Abfahrern am Freitag nicht gut gemeint. Nachdem das Rennen gestartet worden war, verschlechterten sich die Verhältnisse fast minütlich. Zuerst frischte der Wind auf, die Sichtverhältnisse wurden immer schlechter und dann begann es auch noch zu schneien – keine guten Voraussetzungen für ein Skirennen.
Das mussten sich nach 24 Fahrern auch die Verantwortlichen der FIS eingestehen. Sie zogen die Reissleine und brachen das Rennen ab. Der grosse Leidtragende war Adrian Smiseth Sejersted. Der Norweger hatte mit Startnummer 1 die Gunst der Stunde genutzt und bei noch etwas besseren Verhältnissen eine Marke gesetzt, an die in der Folge niemand herankam.
Sejersted hoffte darauf, dass wenigstens 30 Fahrer das Rennen absolvieren können. Gemäss Reglement hätte dieses dann gewertet werden können. Für den 28-Jährigen wäre es der erste Weltcupsieg überhaupt gewesen. Am Ende blieb ihm nur ein trostspendendes Schulterklopfen seines Teamkollegen Aleksander Kilde.
Odermatt kritisiert «Witzrennen»
Kilde wurde ebenso wie andere Fahrer aus der Topgruppe Opfer der schlechten Verhältnisse und blieb im Kampf um die Bestzeit von Beginn weg chancenlos. Als 6. büsste er 1,63 Sekunden auf seinen Landsmann ein.
Noch mehr Zeit verlor Marco Odermatt, der sich kopfschüttelnd auf Rang 14 einreihte. Der Abfahrtsweltmeister handelte sich bereits im ersten Streckenabschnitt einen Rückstand von einer halben Sekunde ein und büsste bis ins Ziel satte 2,64 Sekunden ein. Im Anschluss sprach er von einem «Witzrennen» und kritisierte die Rennleitung. «Wenn sich bei solchen Verhältnissen noch einer verletzt, schiessen wir am Ziel vorbei», so die deutlichen Worte des Nidwaldners.
Zum Zeitpunkt des Rennabbruchs belegte Niels Hintermann als bester Schweizer den 4. Platz. Der Zürcher Unterländer war mit Startnummer 6 ins Rennen gegangen.
Mehr Glück am Samstag?
In Aspen ist für Samstag erneut eine Abfahrt angesetzt. Ob das Wetter dann mitspielt, wird sich zeigen. Am Sonntag soll das Speedwochenende im US-Bundesstaat Colorado mit einem Super-G beschlossen werden.