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Albin Tahiri posiert mit ausgestrecktem Daumen fürs Foto.
Legende: Albin Tahiri Ausgepumpt, aber glücklich im Ziel. SRF

Weltcup Männer Albin Tahiri: Die Antithese zu Beat Feuz

Albin Tahiri ist ein Ski-Exot aus dem Kosovo. Bei der Lauberhornabfahrt kommt er als abgeschlagen Letzter ins Ziel. «Macht nichts», meldet er. Denn er lebt für seinen Pioniergeist.

Resultate

Als Nummer 62 ist Albin Tahiri in der Startliste der entgegengesetzte Pol von Beat Feuz. Gleiches Bild im Schlussklassement: Der Emmentaler raste zum Triumph , während der Aussenseiter 33 Tage vor seinem 30. Geburtstag als abgeschlagen Letzter beinahe 13 Sekunden einbüsste.

Der Kosovare kostete seinen Auftritt dennoch aus. Im Ziel skandierten sie auf der Tribüne sogar seinen Namen. «Damit habe ich nicht gerechnet», sagt Tahiri. Mit seiner erstmaligen Fahrt am Lauberhorn zeigte er sich zufrieden. Er bucht sie als wertvolle Erfahrung ab. «Es war wirklich enorm hart, ich bin geschafft. Gegen Rennende hatte ich null Energie», resümiert der Ski-Exot.

Tahiri fährt zweifellos ausser Konkurrenz. Das belegen folgende Daten:

  • Erst 3 Starts im Weltcup, das Debüt gab er 2017 im Riesenslalom von Kranjska Gora
  • Rang 43 am Vortag in der Wengen-Kombi war sein erstes gültiges Resultat
  • Seinen bislang einzigen Sieg in einem Fis-Event kam 2010 in der Türkei zustande

Zu einem Start im Berner Oberland hatten ihn Freunde ermuntert. 80 errungene Fis-Punkte genügten zur Qualifikation. «Es hiess, es handle sich um den schönsten Weltcup-Ort. Das kann ich gerne bestätigen.»

Olympia macht den Reiz aus

Tahiri war der erste Kosovare, der im letzten Winter an der Ski-WM teilnahm und im Engadin alle 5 Disziplinen bestritt. Gegner hat er kaum welche hinter sich gelassen. «Aber es hat Spass gemacht und mich mit Stolz erfüllt.» In seiner Vorreiterrolle wird er finanziell vom Staat unterstützt.

Nun hat der gebürtige Slowene die Olympischen Spiele in Pyeongchang auf dem Radar. «Ich werde dort der erste und einzige Starter aus dem Kosovo sein, das ist für mich Motivation genug», sagt Tahiri.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.01.2018 12:00 Uhr

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