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Weltcup Männer Beat Feuz – Kugelblitze schlagen plötzlich ein

In Lake Louise will Beat Feuz nach langer Verletzungspause sein Comeback geben. Hält das Knie des Emmentalers, trauen ihm viele auch rasch wieder gute Resultate zu. Denn kaum ein Fahrer verfügt über ein solches Talent wie Feuz.

Wenn Beat Feuz skifahren kann, dann tut er das in der Regel schnell. Sehr schnell. Der Schangnauer «Kugelblitz» braucht wenig Zeit, sich an eine Piste zu gewöhnen. «Es genügt, wenn ich weiss, ob es nach rechts oder nach links geht. Der Rest kommt von allein», hatte Feuz schon 2011 – vor seinem Durchbruch bei der Elite – gegenüber der NZZ erklärt.

10 Operationen, 20 Monate Pause

Beat Feuz

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- Geboren am 11.2.1987 in Schangnau BE

- Junioren-Weltmeister 2007 in Abfahrt, Super-G und Kombination

- 5 Weltcupsiege, darunter 2012 die Lauberhon-Abfahrt

- Platz 2 im Gesamtweltcup 2011/12

- 10 Knieoperationen

Das feine Gefühl für den Ski hat Feuz zu drei Junioren-Weltmeistertiteln (2007), zu Erfolgen auf der Saslong und am Lauberhorn und beinahe zum Gesamtweltcupsieg 2012 getragen. Und die Tatsache, dass er – vor allem in früheren Jahren – alles andere denn ein Trainingsweltmeister war, ist jetzt sein grosser Trumpf.

Selbst nach 10 Knieoperationen und einer über 20 Monate dauernden Wettkampfpause (sein letztes Rennen bestritt Feuz beim Weltcupfinal von Schladming im März 2012) traut ihm sein Trainer zu, den Anschluss rasch wieder zu finden. «Er braucht nicht viele gute Trainingstage, um bereit zu sein», erklärt Sepp Brunner gegenüber der «sportlounge». Konkret rechnet Brunner auf Anhieb mit einer Platzierung «in den Top 30 oder gar Top 15 - da mache ich mir gar keine Sorgen.»

Brunner brachte schon Nef zurück an die Weltspitze

Mit Brunner hat der Verband Feuz den idealen persönlichen Trainer zur Seite gestellt. Der Österreicher hat Erfahrung darin, Topathleten aus einer verletzungsbedingten Baisse zurück an die Weltspitze zu bringen. Vor 16 Jahren übernahm er die Betreuung einer gewissen Sonja Nef, der damals das Karrierenende wegen Knieproblemen drohte. Die Riesenslalom-Spezialistin feierte in der Folge 14 ihrer insgesamt 15 Weltcupsiege, wurde 2001 Weltmeisterin in St. Anton und holte ein Jahr später Bronze bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City.

Von einem ähnlichen Szenario ist Beat Feuz noch weit entfernt. Am Mittwochabend Schweizer Zeit wird sich im ersten Training von Lake Louise zeigen, ob der Emmentaler in der Abfahrt überhaupt an den Start gehen kann. Doch die Konkurrenz dürfte gewarnt sein: Hält das Knie, könnte der Kugelblitz plötzlich wieder einschlagen.

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