Resultate
SRF-Experte Bernhard Russi sollte Recht behalten. Nach den zuletzt durchschnittlichen Leistungen des Schweizer Speed-Teams hatte er vor dem Wengener Wochenende gesagt: «Das Lauberhorn ist etwas Spezielles und ich traue dem einen oder anderen zu, dass er dort zulegen kann.»
Zugelegt haben praktisch alle Schweizer. Allen voran Beat Feuz und Carlo Janka, die den Wengener Zielraum mit ihren Podestplätzen in ein Tollhaus verwandelten. Obwohl beide bei ihren Fahrten ein Haar in der Suppe fanden, überwog am Ende die Freude.
Der Seitenhieb gegen Reichelt
Janka, der die Lauberhorn-Rennen mit dem Sieg in der Super-Kombination perfekt eingeläutet hatte, konnte sich einen Seitenhieb gegen Sieger Hannes Reichelt trotzdem nicht verkneifen. «Wir müssen schon noch mit ihm reden, das geht so natürlich nicht», scherzte der Obersaxer. Feuz sann derweil bereits auf Rache. «In einer Woche ist Kitzbühel. Dort täte es den Österreichern bestimmt auch weh, wenn wir sie schlagen würden», sagte der Zweitplatzierte schmunzelnd.
Feuz: Wie Phönix aus der Asche
Für Feuz war der Podestplatz eine besondere Genugtuung. Noch Anfang Woche hatte er um einen Start beim Heimrennen zittern müssen. «Als ich ich vor dem ersten Training einfahren wollte, konnte ich auf einmal keinen Schwung mehr fahren. Mein Knie hat geschmerzt und war nicht stabil genug», blickt Feuz zurück. Nur dank medizinischer Hilfe und intensiver Therapie sei er fürs Rennen bereit gewesen. «Heute konnte ich sogar ohne Medikamente fahren», freute sich der 27-jährige Schangnauer.
Zweite Garde überzeugt ebenfalls
Die Stimmung nach dem Lauberhorn-Spektakel war nicht nur bei Feuz, sondern im gesamten Schweizer Lager prächtig. Erfreulich war, dass nicht nur die Teamleader, sondern auch die zweite Garde zu überzeugen vermochte. So sorgten Marc Gisin (11.) und Mauro Caviezel (12.) mit höheren Startnummern für ihr bestes Ergebnis in einer Weltcup-Abfahrt. Patrick Küng als 4., Sandro Viletta als 8. und Didier Défago als 10. rundeten das grossartige Schweizer Teamergebnis ab.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 18.1.2015, 13:00 Uhr.