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Nächstes Jahr wird der Name Gertsch zum ersten Mal überhaupt nicht an der Spitze des Organisationskomitees der Lauberhorn-Rennen auftauchen. Nach 44 Jahren übergibt Viktor Gertsch sein Amt an den derzeitigen Vizepräsidenten Urs Näpflin. Zuvor hatte Viktor Gertschs Vater Ernst von 1930 bis 1970 das OK präsidiert. Der scheidende OK-Präsident blickt zurück auf...
...den schönsten Sieg in seiner Ära
«Der Sieg von Peter Müller beim 50-Jahr-Jubiläum 1980 wird mir immer speziell in Erinnerung bleiben. Schweizer Erfolge waren für mich immer ein Highlight, so auch der Triumph von Peter Collombin 1974, nachdem wir zuvor 3 schwierige Jahre zu Beginn meiner Präsidentschaft hatten. Aber auch die Erfolge von Bruno Kernen, Didier Défago und Beat Feuz waren besonders schön.»
…die schönsten Lauberhorn-Rennen
«Definitiv 1980. Wir feierten das 50-jährige Jubiläum mit einem Schweizer Sieg. Ausserdem herrschten super Verhältnisse, alle Rennen konnten durchgeführt werden und die Stimmung unter den Zuschauern war friedlich und ausgelassen. Es hatte einfach alles zusammengepasst.»
…den negativen Höhepunkt seiner Karriere
«Den 18. Januar 1991, als der junge Österreicher Gernot Reinstadler im Abfahrtstraining tödlich verunglückte, werde ich nie mehr vergessen. Das war der traurigste Moment im meiner Karriere. Dieses Ereignis geht mir heute noch nahe.
Zudem bleiben mir vor allem die Anfangsjahre meiner Karriere in negativer Erinnerung. 1971 mussten wir die Rennen wegen Schneemangels an St. Moritz abgeben. Ein Jahr darauf konnten wir die Abfahrt wegen Nebels nicht durchführen. Und 1973 trugen wir die Abfahrt in Grindelwald aus, weil auf der Originalstrecke zu wenig Schnee lag. Mir blieb zu Beginn also nichts erspart…»
…das speziellste Erlebnis
«Einmal wollte ein japanischer Hauptsponsor traditionelle Gerichte in Wengen präsentierten und brachte literweise Fischsuppe aus Japan mit. So viel, dass wir noch den gesamten Februar hindurch in Wengen gratis Fischsuppe verteilten. Ein anderes Mal lud ein Hauptsponsor das OK am Samstagabend um 21:00 Uhr zu einem 6-Gang-Abendessen ein. Wir waren alle so müde, dass wir während des Desserts am Tisch einschliefen.»
…Freundschaften mit Fahrern
«Das war vor allem früher der Fall. Mit Walter Tresch pflege ich heute noch engen Kontakt und Roland Collombin kenne ich ebenfalls gut. Ein sehr gutes Verhältnis habe ich aber auch zu Franz Klammer und Karl Schranz. Heute ist das leider nicht mehr so. Die Abfahrer reisen in der Regel am Dienstag an, trainieren, fahren die Rennen und gehen dann gleich wieder. Die Slalom-Fahrer kommen gar erst am Samstag an.»