Vor 5 Jahren gab Patrick Küng sein Weltcup-Debüt in der Abfahrt von Wengen. Zu mehr als Rang 44 reichte es damals nicht. Doch seither fuhr er bei der längsten Abfahrt der Welt immer in die Punkte, Platz 10 vor 2 Jahren war sein bislang bestes Ergebnis im Berner Oberland.
«Bin alles andere als der Favorit»
Spätestens seit seinem 1. Weltcup-Sieg im Dezember in Beaver Creek (USA) sind die Erwartungen an Küng gestiegen. Doch der Glarner versucht, sich den Druck selbst zu nehmen. «Ich der Favorit? Mit Didier Défago, Carlo Janka und Beat Feuz haben wir 3 Lauberhorn-Sieger im Team, da bin ich alles andere als der Favorit», stellt er klar.
Eine Klassierung in den vorderen Rängen setzt er sich aber dennoch zum Ziel: «Die Trainingsresultate stimmen mich optimistisch. Meine Form passt und ich werde versuchen, diese im Rennen auch umzusetzen.» Falls ihm dies gelingen sollte, würde sich alles andere automatisch ergeben.
Die Gefahr der Übermotivation
Küngs Vorfreude auf das Heimrennen ist spürbar. «Das Lauberhorn ist für einen Abfahrer etwas vom Grössten. Mir bedeutet dieses Rennen sehr viel», schwärmt er und stellt den Klassiker auf eine Stufe mit Kitzbühel, WM und Olympia. «Es werden so viele Leute hier sein, die ich kenne und die mich anfeuern. Das motiviert mich doppelt», blickt er voraus.
Im gleichen Atemzug warnt er aber davor, zu motiviert ins Rennen zu steigen. «Das birgt die Gefahr, schnell einen Fehler zu machen. Und dann ist man bei dieser langen und kräfteraubenden Abfahrt bereits weg vom Fenster.» Das Schwierige an dieser Strecke sei, vom Start bis Ziel voll konzentriert zu bleiben und sich während der Fahrt nicht zu viele Gedanken zu machen.
Keine Fehler erlaubt
Seit dem Triumph von Beaver Creek resultierten für Küng in der schnellsten Disziplin ein 6. (Gröden) und 13. (Bormio) Rang. «Ich habe noch Marge nach oben. Und hier in Wengen sowieso», weiss er.