30 Jahre alt musste Patrick Küng werden, um im Weltcup erstmals so richtig einzuschlagen. Im vergangenen Winter setzte der Glarner bereits im zweiten Super-G der Saison ein Ausrufezeichen und fuhr zu seinem ersten Triumph im Weltcup überhaupt. Beim Heimrennen am Lauberhorn krönte Küng seine starke Form mit dem ersten Sieg in der Abfahrt.
Konstanz im Weltcup
Doch es sind nicht nur diese Siege und ein zweiter Platz beim Super-G von Kvitfjell, aus denen Küng Hoffnung für die neue Saison schöpfen kann. Der Glarner beeindruckte im Weltcup mit grosser Konstanz und klassierte sich insgesamt 13 Mal in den Top 15. Seine soliden Resultate wurden mit dem hervorragenden 3. Platz in der Super-G-Gesamtwertung und dem 5. Platz in der Abfahrt belohnt.
Neue Rolle als Leader
Mit seinen permanent guten Klassierungen im Weltcup hat sich Küng nach dem Rücktritt von Didier Cuche zum klaren Leader im Schweizer Team gemausert. «Es ist immer schwierig, denn schlussendlich fährt man ja für sich alleine. Aber ich kann mit dieser Rolle umgehen», meint der Glarner angesprochen auf seinen Status als Zugpferd in der Mannschaft. Es sei wichtig, jemanden im Team zu haben, von dem man wisse, dass er in der Weltspitze mitfahren könne.
Tief in Sotschi
Den einzigen Rückschlag im letzten Winter musste Küng an den Olympischen Spielen in Sotschi verkraften. Von Magen-Darm-Beschwerden behindert reichte es ihm nur zu Rang 12 im Super-G und Rang 15 in der Abfahrt. «Ich habe längere Zeit gebraucht, um mich danach zu finden», erinnert sich Küng an die herbe Enttäuschung in Sotschi zurück. «Aber das ist jetzt vergessen. Ich bin topmotiviert in die Sommertrainings gestartet».
Zuversicht für Saisonstart
Den anstehenden Speed-Rennen am Wochenende im kanadischen Lake Louise blickt Küng nicht zuletzt wegen der guten Vorbereitung optimistisch entgegen. «Ich bin sehr positiv gestimmt», meint er zuversichtlich. Trotzdem sei der Saisonstart immer sehr schwierig, da man «nie richtig weiss, wo man steht».
Bleibt zu hoffen, dass Küng sein hohes Level der vergangenen Saison bestätigen und schon in Kanada wieder in die Spitze fahren kann. Denn viel Zeit bis zum nächsten Höhepunkt bleibt dem Schweizer nicht mehr. Im Februar steht schon die WM in Beaver Creek auf dem Programm: An jenem Ort, an dem Küng vor etwas weniger als einem Jahr seinen ersten Weltcup-Triumph feiern konnte.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 27.11.14 16:30 Uhr