Nach den Wetterkapriolen und aufgrund des Sturmtiefs «Herwart» hat die alpine Skisaison der Männer noch gar nicht begonnen. Trotzdem brachte sie in den Augen von Ted Ligety schon einen ersten Skandal hervor. So stellt der 33-jährige Amerikaner die Absage des Riesenslaloms in Sölden infrage.
Früh am Sonntag äusserte Ligety auf Twitter sein Unverständnis darüber, dass man bereits um 6:45 Uhr ein Rennen annulliere. In seine kurze Botschaft verpackte er eine Verschwörungstheorie seitens des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV). Denn das Ganze passiere ausgerechnet dann, wenn der eigene Star Marcel Hirscher verletzt fehle und davon profitiere.
FIS-Renndirektor Markus Waldner begründete die Absage mit Sicherheitsbedenken. Eine Verschiebung war wegen der schlechten Prognose keine Option. Der Prolog auf dem Rettenbachgletscher – der nach 2006 und 2010 zum 3. Mal nicht stattfinden konnte – wird einem Passus im Weltcup-Reglement folgend nicht nachgeholt. Somit verbleiben 8 Riesenslaloms im Kalender.
Empörende Aussagen
Ligety wollte sich nicht beruhigen und doppelte in den sozialen Medien nach. Dabei griff er auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel an.
Andreas Puelacher, Coach im ÖSV-Team, gab eine Replik auf Ligetys Anschuldigungen und wird in der Heimat wie folgt zitiert: «Ich verstehe so etwas nicht. Bis jetzt war Ted ein grosser, fairer Sportsmann. Vielleicht haben seine Trainer ihn schlecht informiert darüber, wie die Situation am Berg aussieht.»
Auch Manuel Feller konterte Ligetys «empörende Aussagen» auf Facebook. Er unterstellte dem 5-fachen Weltmeister, Lügen zu verbreiten.
Ligety wiederum war nach den Aufregungen auf Schadensbegrenzung aus. Er sprach davon, zwei tolle Wochen in Sölden verbracht zu haben.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.10.2017 09:50 Uhr