Peter Willen, hatten Sie im Vorfeld der Adelbodner Skitage je Bedenken, ob die Rennen aufgrund der hohen Temperaturen überhaupt durchgeführt werden können?
Peter Willen: Bedenken keine, aber mit der Zeit sicherlich Respekt. Wir können die Natur nicht bezwingen, sondern müssen mit ihr zusammen arbeiten. Wir wussten, dass es schwierig werden wird. Aber wir haben im Vorfeld unser Möglichstes getan. Rennleiter Hans Pieren und Pistenchef Toni Hari haben einen hervorragenden Job erledigt. Am Schluss ist alles aufgegangen.
Wie sieht Ihre Bilanz unmittelbar nach den Rennen aus?
Absolut positiv. Wir konnten unter schwierigen Voraussetzungen hochklassige Rennen durchführen. Auch das Wetter hat mitgespielt und mit den Zuschauerzahlen sind wir sehr zufrieden. Ausserdem haben wir keine nennenswerten Zwischenfälle zu melden. Es war einmal mehr ein perfektes Wochenende für uns.
Apropos Zwischenfälle: Was ging ihnen durch den Kopf, als Sie die Szene mit dem beinahe Zusammenstoss von Henrik Kristoffersen im Riesenslalom gesehen haben?
Mein erster Gedanke war: ‚Muss das sein!‘. Es war eine Verknüpfung unglücklicher Umstände, aber zum Glück ist nichts passiert. Der Internationale Skiverband und der Betroffene haben sich in aller Form beim norwegischen Team entschuldigt, somit ist das Thema vom Tisch.
Aus sportlicher Sicht sieht die Schweizer Bilanz durchzogen aus. Hatte das Abschneiden der Swiss-Ski-Fahrer Auswirkungen auf den Event?
Wir richten die Weltcup-Rennen nicht nach den Leistungen der Schweizer Fahrer aus. Aber gute Schweizer Resultate helfen uns natürlich, vor allem jeweils im Hinblick auf den Slalom. Fahren die Schweizer im Riesenslalom in die vorderen Ränge, haben wir am Sonntag problemlos ein paar tausend Fans mehr. Und diese hätten auch Platz.
Adelboden hat sich unter Ihrer Führung in den letzten 20 Jahren zu einem Millionen-Event entwickelt. Ist der Zenit inzwischen erreicht?
Unser Ziel ist es seit Jahren, nicht weiter zu wachsen. Wir arbeiten nicht an der Quantität, sondern an der Qualität. Aber die hat natürlich auch ihren Preis. Das Budget wird auch in den kommenden Jahr noch steigen, aber sicherlich nicht in jenem Ausmass wie in den letzten 20 Jahren. Und wir werden nie 50‘000 Zuschauer in Adelboden haben, das ist nicht möglich.
Sie feiern ihr 20-jähriges Jubiläum als OK-Chef. Auf weitere 20 Jahre mit Ihnen?
Nein, bitte nicht (lacht) .