Die Deutschen erleben turbulente French Open. Während die Frauen mit keiner einzigen Vertreterin in der 3. Runde eine Schlappe von historischem Ausmass erleben, läuft es bei den Männern. Alexander Zverev steht bereits im Achtelfinal , Philipp Kohlschreiber, Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer schafften den Sprung unter die besten 32.
«Ein Traum, der in Erfüllung geht»
Letzterer brüllte nach seinem überzeugenden 4-Satz-Sieg gegen Taylor Fritz (ATP 33) in der 2. Runde laut raus. Der Grund? Wohl die Belohnung: Ein Duell mit seinem grossen Vorbild Roger Federer. «Roger ist ein Kindheitsidol von mir, ich habe früher alle seine Matches gesehen. Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht», sagte der 27-Jährige zur bevorstehenden Drittrunden-Partie.
Die beiden standen sich auf der ATP-Tour noch nie gegenüber. Federer weiss aber um die Stärken des aufstrebenden Deutschen. Dieser gilt als äusserst solider Grundlinienspieler. Und: Die Weltnummer 59 spielt mit links. Federer dazu: «Für mich ist es ideal, dass ich gegen einen Linkshänder antreten darf. Es ist was ganz anderes. Ich bin auf das Spiel gespannt. Und auch darauf, wie ich mich erholen kann.»
Erholung – ein gutes Stichwort. Für den bald 40-Jährigen, der die French Open hauptsächlich dazu nutzt, um Spielpraxis hinsichtlich Wimbledon zu sammeln und in den ersten beiden Runden über den Erwartungen gespielt hatte, wird diese von zentraler Bedeutung sein. Beim 4-Satz-Sieg gegen Marin Cilic konnte er dank seines Aufschlages in der Schlüsselphase der Partie die Ballwechsel wieder kurz halten.
Über den Erwartungen performt hat bislang auch Koepfer. Der Erfolg des Deutschen kommt nicht von ungefähr. Um die 160 km/h beträgt im Schnitt sein 2. Aufschlag. Und nicht mal der Druck ist ihm fremd: An den US Open 2019 schaffte er bereits den Sprung in den Achtelfinal. So will er gegen den «Maestro» nicht in Ehrfurcht erstarren. «Ich will nicht nur gegen ihn spielen, sondern ich will ihm auch einen Fight liefern und gewinnen.»