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Drittrunden-Premiere an Majors Exploit in Paris: Laaksonen zaubert gegen die Nummer 11

  • Henri Laaksonen (ATP 150) überrascht in der 2. Runde der French Open gegen Roberto Bautista Agut (ATP 11) und setzt sich 6:3, 2:6, 6:3, 6:2 durch.
  • Der Schaffhauser holt sich in den Sätzen 1, 3 und 4 immer gleich das erstmögliche Break, lässt den Spanier mit seiner Variabilität verzweifeln und steht erstmals in der 3. Runde.
  • Zuvor war Belinda Bencic in ihrem Zweitrundenspiel chancenlos geblieben.

Da konnte sich auch der sonst so coole Henri Laaksonen das Lächeln nicht verkneifen. Immerhin hatte er gerade gegen die Weltnummer 11 einen souveränen 4-Satz-Sieg gefeiert. Roberto Bautista Agut hingegen wirkte, wie schon während der Partie oft: ratlos. Mit dem variablen Spiel des schnellen Schweizers, den vielen Stoppbällen und der straffen Rückhand longline konnte der grundsolide Spanier nicht umgehen. Nach 141 unterhaltsamen Minuten musste er Laaksonen zum Sieg gratulieren.

Noch kurze Zeit zuvor war die Gemütslage komplett gegenteilig gewesen. Im 2. Satz ging plötzlich gar nichts mehr bei Laaksonen. Wenngleich er sich wie üblich äusserlich kaum etwas anmerken liess, konnte er nicht verbergen, dass dieser verlorene Satz bei seinem 2. Auftritt in Roland Garros an ihm nagte. Nachdem er im 1. Umgang die Ballwechsel diktiert und Roberto Bautista Agut immer wieder unlösbare Probleme bereitet hatte, agierte er plötzlich fahrig. Nach dem Game zum 2:2 gewann er kein Spiel mehr und musste den Satzausgleich hinnehmen.

Doch genau so abrupt, wie sich der Schatten über das Spiel des Schaffhausers gelegt hatte, verzog er sich auch wieder. Gleich im ersten Returngame breakte er Bautista Agut – genau wie im Startsatz. Plötzlich funktionierte Laaksonens druckvolles Spiel wieder, die Anzahl Winner stieg von 10 auf 13, die unerzwungenen Fehler sanken von 15 auf 10. In einem über 5:30 Minuten dauernden letzten Spektakel-Game musste Laaksonen gar noch einen Breakball abwehren, ehe er nach 1:34 Stunden mit 2:1 Sätzen führte.

Erstmals in der 3. Runde

Diesen Schwung konnte der 29-jährige Schweizer mit finnischen Wurzeln mitnehmen. Auch im 4. Satz breakte er gleich im allerersten Game. Seine Nerven hielten ebenfalls einer weiteren Prüfung stand. Beim Stand von 2:1 wehrte er mit teils unkonventionellen Schlägen 3 Breakbälle ab. Laaksonen seinerseits machte gegen den ratlosen Bautista Agut das Doppelbreak perfekt. Diesen Vorsprung gab er nicht mehr her. Als ihm sein Kontrahent doch noch einmal den Service abnahm, reagierte er mit dem Rebreak. Nach 2:21 Stunden und dem 53. Winner war der Exploit Tatsache.

Nachdem Laaksonen erstmals einen Gegner mit derart gutem Ranking bezwungen hat , feiert er eine weitere erfreuliche Premiere: Die Weltnummer 150 stand noch nie zuvor in der 3. Runde eines Grand-Slam-Turniers. Dort trifft der Schweizer auf den Japaner Kei Nishikori (ATP 49), der sich gegen Karen Chatschanow (RUS/ATP 25) in 5 Sätzen durchsetzte.

French Open

SRF zwei, sportlive, 2.6.2021, 12:55 Uhr ; 

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