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Die ganz grossen Emotionen bei Novak Djokovics Siegesrede nach seinem Triumph über Rafael Nadal blieben aus. Nur einmal hielt er kurz inne: «Ich denke an den Weg, den ich in den letzten 12 Monaten zurückgelegt habe.»
Im Januar 2018 unterzog sich der Serbe einer Ellbogen-Operation, sein Comeback an den US-Masters-Turnieren verlief harzig. Erst mit der Rückkehr seines langjährigen Coaches Marian Vajda kam der Erfolg zurück.
Dritte Siegesserie
Und wie: Nach Wimbledon und den US Open hat der 31-Jährige nun das 3. Major in Folge gewonnen. «Ihr habt eine grossartige, erfolgreiche Formel zusammengestellt», dankte er seinem Team.
Im Final war er Nadal in allen Belangen überlegen: 34:21 Winner, 8:3 Asse, 16:7 Netzpunkte, 9:23 unerzwungene Fehler. Das Ausmass seiner Dominanz war überraschend, doch zwei Faktoren liessen einen Sieg erwarten:
- Seine Vorteile auf Hartplatz gegenüber Nadal: Es war sein 19. Sieg im 26. Direktduell.
- Seine ungestörte Vorbereitung: Er gewann die Exhibition in Abu Dhabi und erreichte in Doha den Halbfinal. Dagegen musste sich Nadal erst im November einer Sprunggelenk-Operation unterziehen. In Abu Dhabi verlor er sein Auftaktspiel.
Lob an Nadal: «Wahrer Kampfgeist»
Djokovic berücksichtigte dies in seiner Ansprache: «Du konntest seit September nicht auf der Tour dabei sein», sagte er zu Nadal und würdigte: «In deiner Karriere hast du nach Verletzungen uns allen oft gezeigt, was wahrer Kampfgeist ist.»
«Bonzer! Ripper!»: Mit diesen «zwei australischen Slang-Wörtern, die ich in den letzten Tagen gelernt habe», schloss er seine Rede ab. Beide bedeuten «grossartig». Er könne es nicht erwarten, 2020 nach Melbourne zurückzukehren.
Nadal, der an seine «harten Momente» im letzten Jahr erinnerte, trug die Niederlage mit Fassung. «Es war nicht mein bester Tag. Aber es waren trotzdem zwei wichtige Wochen, die mir Energie und Inspiration für die Zukunft geben.»
Sendebezug: SRF zwei/info: sportlive, 27.1.2019, 09:25 Uhr