Noch vor wenigen Tagen bangte Dominic Stricker um eine Teilnahme an der Qualifikation in Wimbledon. Beim Challenger-Turnier in Ilkley (GBR) musste der 20-Jährige das Duell gegen den Belgier David Goffin aufgeben. Stricker kämpfte mit Rückenschmerzen, nachdem er sich in Nottingham gegen Andy Murray einen Nerv eingeklemmt hatte.
Doch nun sieht alles anders aus: Der Berner spielte sich erfolgreich durch die 3 Qualifikations-Runden und steht zum ersten Mal im Hauptfeld von Wimbledon. Nachdem er an den French Open in Paris noch als Lucky Loser nachgerutscht war, qualifizierte er sich nun erstmals aus eigener Kraft für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.
Ich fühle mich extrem gut beim Return und denke, dass ich von der Grundlinie solider spiele als Popyrin.
Vor seinem ersten Einsatz am Mittwoch konnte Stricker zudem Entwarnung geben. «Nach der Aufgabe nahm ich mir ein paar Tage frei, um alles in den Griff zu kriegen. Am Anfang war es nicht einfach, weil ich nicht wusste, wo ich stehe. Aber jetzt bin ich schmerzfrei, das ist das Wichtigste», sagte er im Interview gegenüber SRF.
Seine Premiere an der Church Road bestreitet der Weltranglisten-117. gegen den Australier Alexei Popyrin, der im Ranking 25 Positionen weiter vorne klassiert ist. Dabei kommt es zu einer weiteren Premiere, denn die beiden haben bislang noch nie auf der Tour gegeneinander gespielt.
Dennoch weiss Stricker, auf was er sich einstellen muss: «Er serviert super. Aber ich fühle mich extrem gut beim Return und denke, dass ich von der Grundlinie solider spiele als er.» Für ihn sei es eine «lösbare Aufgabe» und er werde alles dafür tun, um als Sieger vom Platz zu gehen.
An den French Open war er in der 1. Runde gegen Tommy Paul noch chancenlos geblieben. Das soll sich in Wimbledon ändern. Und sollte Stricker in London tatsächlich zu seinem 1. Major-Sieg kommen, würde in der 2. Runde wohl eine ungleich höhere Hürde zu bewältigen sein. Mit Frances Tiafoe (USA) wird mit grosser Wahrscheinlichkeit die Nummer 10 der Setzliste warten.