- Amanda Anisimova (USA/WTA 9) ringt Naomi Osaka (JPN/WTA 24) im Halbfinal der US Open mit 6:7 (4:7), 7:6 (7:3), 6:3 nieder.
- Nach 2 äusserst umkämpften Durchgängen ist die US-Amerikanerin im 3. Satz lange nach Mitternacht frischer als ihre Gegnerin.
- Im Endspiel trifft Anisimova am Samstag auf die Weltnummer 1 Aryna Sabalenka, die Jessica Pegula in 3 Sätzen niederringt.
Die Tennis-Fans im Arthur Ashe Stadium kamen in der Night Session vom Donnerstag voll auf ihre Kosten. Nach dem umkämpften ersten Halbfinal zwischen Aryna Sabalenka und Lokalmatadorin Jessica Pegula legten Naomi Osaka und Amanda Anisimova nochmals einen drauf – und diesmal mit dem besseren Ende für die US-Amerikanerin.
Es war bereits kurz vor 1 Uhr morgens in New York, als Anisimova im 3. Satz beim Stand von 5:3 zum Sieg aufschlagen konnte und sich 2 Matchbälle erspielte. Osaka stemmte sich aber mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage und kam dank 3 Punkten in Folge nochmals zu einer Breakchance. Diese konnte sie aber sowie kurz darauf eine zweite nicht nutzen.
So war es nach 2:56 Stunden die Weltnummer 9, die ihren 3. Matchball mit einer krachenden Vorhand verwertete. Das einzige Break im 3. Satz war der 24-Jährigen zum 3:1 gelungen.
Osakas Serie reisst
Nach der Final-Premiere in Wimbledon hat die Lokalmatadorin an den US Open gleich beim nächsten Grand-Slam-Turnier erneut den Sprung in den Final geschafft. Die bittere 0:6, 0:6-Pleite an der Church Road hat sie derweil spätestens mit der Revanche gegen Iga Swiatek im Viertelfinal vergessen gemacht.
Osaka auf der anderen Seite hat ihren 1. Final auf Grand-Slam-Stufe seit den Australian Open 2021 verpasst. Dabei musste die 27-Jährige erstmals in ihrer Karriere so spät in einem Major als Verliererin vom Platz. Zuvor hatte Osaka bei sämtlichen 4 Grand-Slam-Turnieren, bei denen sie im Viertelfinal stand, am Ende auch triumphiert.
Wildes Hin und Her
Die Partie war zu Beginn von vielen längeren Punkteserien geprägt worden. Osaka startete deutlich besser ins Spiel und führte nach 11 Punkten in Folge mit 2:0 und 40:0. Anisimova reagierte aber umgehend, entschied 10 der nächsten 11 Ballwechsel für sich und glich zum 2:2 aus. In der Folge legte zwar Osaka wieder vor, die Japanerin konnte den Satz aber nicht ausservieren und so musste der 1. Durchgang im Tiebreak entschieden werden.
Dort zog die Einheimische dann plötzlich eine Schwächephase ein, verlor von 1:0 bis 1:6 wieder 6 Punkte in Serie und musste den Satz kurz darauf abgeben. Im ebenfalls äusserst ausgeglichenen 2. Durchgang legte Anisimova dann 3 Mal mit Break vor, doch jedes Mal reagierte die 4-fache Grand-Slam-Siegerin umgehend mit dem Rebreak. So musste nach über 2 Stunden Spielzeit erneut eine Kurzentscheidung her.
Kurioser 2. Satz
Diesmal behielt Anisimova dank einem Blitzstart zum 4:0 das bessere Ende für sich, erzwang bereits nach Mitternacht einen Entscheidungssatz und nahm das Momentum gleich dahin mit. Auffallend: Bis ins Tiebreak gingen im 2. Satz alle 12 Games an die Spielerin auf der rechten Seite der Stuhlschiedsrichterin. Der Wind dürfte dabei aber kaum eine Rolle gespielt haben, denn das Dach war aufgrund einiger Regenschauer geschlossen.
Im Final trifft Anisimova am Samstag auf die Weltnummer 1 Aryna Sabalenka. Die US-Amerikanerin hat an dieses Duell beste Erinnerungen. Im Head-to-Head führt sie mit 6:3 und zuletzt zwang sie die 3-fache Grand-Slam-Siegerin im Wimbledon-Halbfinal in 3 Sätzen in die Knie.