Erstmals seit 15 Monaten tritt Stan Wawrinka wieder bei einem Grand-Slam-Turnier an. «Ich bin sehr zufrieden, zurück bei Roland Garros zu sein. Ich habe gut trainiert und fühle mich besser, es geht vorwärts», so der Waadtländer im Vorfeld seiner Erstrunden-Partie gegen den Franzosen Corentin Moutet.
Er sei allerdings noch nicht dort, wo er sein wolle, gibt Wawrinka, der zwei Fussoperationen hinter sich hat, zu. «Ich bin in der Aufbauphase, was das Physische, das Spielerische und das Mentale betrifft.» Von seinem Top-Niveau sei er noch «weit entfernt» und es bleibe viel Arbeit. Er sei aber optimistisch.
«Nicht mehr viele Gelegenheiten»
Wawrinka freut sich insbesondere auf die Kulisse. «Die Emotionen, das Publikum, die Fans – ich spiele auch deshalb, um diese Emotionen zu erleben. Es verbleiben nicht mehr viele Gelegenheiten vor dem Ende meiner Karriere. Deshalb versuche ich, das Maximum herauszuholen», so der 37-Jährige.
Die 1. Runde wird indes kein Selbstläufer. Gegner Corentin Moutet (ATP 139) hat das bislang einzige Direktduell gegen Wawrinka (ATP 257) gewonnen. Die Partie des Romands gegen den Linkshänder 2020 in Doha fand allerdings auf Hartplatz und über zwei Gewinnsätze statt.
Dass Wawrinka konditionell schon wieder mithalten kann, zeigte er bei seinen zwei hart erkämpften Siegen über Reilly Opelka und Laslo Djere am ATP-1000-Turnier in Rom. Respekt vor einem möglichen Fünfsätzer – es wäre sein erster seit der Zweitrunden-Niederlage an den Australian Open 2021 – hat er trotzdem.
«Alcaraz hat Titelchancen»
Der Westschweizer äusserte sich auch zu den Turnierfavoriten. Jungstar Carlos Alcaraz traut er den Titel zu. «Er hat in den letzten Monaten bewiesen, dass er die Besten schlagen kann. Aber auch Rafael Nadal, Stefanos Tsitsipas, Novak Djokovic und Alexander Zverev sind da – das wird ein schönes Roland Garros für die Fans.»