Nach ihrem überraschenden Rücktritt am Mittwoch erklärte Ashleigh Barty, dass sie sich bei nächster Gelegenheit aus der Tennis-Weltrangliste streichen lässt. Die erst 25-jährige Australiern hatte im Juni 2019 erstmals die Spitze des WTA-Rankings erklommen.
Kurzzeitig wurde «Ash» nochmals abgelöst: Doch nach bloss drei Wochen an Position 2 dauert Bartys zweite Amtszeit als Branchenleaderin ununterbrochen nun schon seit dem 9. September 2019 an.
Am 4. April nach dem aktuell zehntägigen Turnier in Miami soll die 938-tägige Regentschaft Bartys ein abruptes und unwiderrufliches Ende nehmen – auf eigenen Wunsch der 3-fachen Grand-Slam-Championne.
Eine aussichtsreiche Chance, die neue Tennis-«Rentnerin» beerben zu können, hat die aktuell zweitplatzierte Iga Swiatek. Die Polin steigt als frischgebackene Indian-Wells-Siegerin nach einem Freilos an der Südspitze Floridas in ihr nächstes WTA-1000-Turnier ein.
Sieg über Golubic war der Ausgangspunkt
Reüssiert die erst 20-Jährige am Freitag in ihrer Auftaktpartie in der kosmopolitischen US-Stadt, beschert sie ihrem Heimatland fix den erstmaligen Platz an der Sonne. Als Herausforderin wartet Viktorija Golubic (WTA 42). Die Zürcherin kann in der 2. Runde im Kampf um die Eroberung der Nummer 1 also das Zünglein an der Waage spielen.
Im Head-to-Head zwischen den beiden steht es 1:1. Das erste Duell in Wimbledon 2019 war damals in 2 Sätzen an die Schweizerin gegangen. Bei der Neuauflage kürzlich in Doha in Runde 2 revanchierte sich Swiatek, musste beim 6:2, 3:6, 6:2 aber über die volle Distanz .
Die fünffache WTA-Turnier-Gewinnerin aus Warschau hatte ihre erste Siegertrophäe im Jahr 2020 gleich auf Stufe Grand Slam bei den French Open erobert. Anfang dieser Saison stand sie in Melbourne im Halbfinal. Seit Doha – und ihrem Erfolg über Golubic – ist sie auf Hartplatz-Courts in 11 Matches unbezwungen.
Die zweite Kandidatin Badosa braucht Exploit
Ist Golubic in der Lage, das Hoch von Swiatek zu stoppen, könnte Paula Badosa profitieren. Für ihren Sprung vom 6. auf den 1. Platz müsste die 24-jährige Spanierin allerdings in Miami zum Turniersieg durchmarschieren.
Die drei Spielerinnen dazwischen kommen als Nummern 1 vorerst nicht infrage, weil Maria Sakkari (WTA 3) und Aryna Sabalenka (WTA 5) vom letzten Jahr zu viele Punkte zu verteidigen haben. Zudem muss Barbora Krejcikova (WTA 4) verletzt passen.