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Die Ohrenschmerzen aus der Badi

Die Badeotitis ist eine typische Sommererkrankung des äusseren Ohres. Sie tritt nach dem Schwimmen und Schnorcheln auf. Kinder sind häufig betroffen, aber auch Erwachsene sind davor nicht gefeit.

Wenn sich das Badewasser im Sommer erwärmt, steigt die Zahl der Bakterien im Wasser. Besonders in den obersten wärmeren Wasserschichten, wo die Ohren der Schwimmerinnen und Schnorchler ins Wasser tauchen. Die Bakterien gelangen mit dem Badewasser ins Ohr und verursachen Infektionen und Entzündungen im äusseren Gehörgang. Doch nicht bei allen Badenden.

Ohrenputzer und -grübler besonders gefährdet

Anfällig sind vor allem Menschen mit einem gestörten «Mikroklima» im äusseren Gehörgang, das heisst einer gereizten und trockenen Haut im Ohr.

Wer die empfindliche Gehörgangshaut aufkratzt, mit Gegenständen (auch Wattestäbchen!) im Ohr stochert, gibt den Bakterien ideale Bedingungen, um sich einzunisten. Seife und Shampoo machen die Gehörgangshaut spröde – auch das ideal für eine Infektion.

Die Badeotitis ist sehr schmerzhaft, schmerzhafter gar als eine «normale» Mittelohrentzündung. Besonders nachts werden die stechenden Ohrenschmerzen intensiv und bringen einen um den Schlaf. Ohrmuschel und -läppchen sind sehr empfindlich. Das Ohr juckt und fühlt sich verstopft an. Oft kommt aus dem Ohr ein eitriger Ausfluss. In schweren Fällen schränkt der zugeschwollene Gehörgang das Hörvermögen ein. Sogar Schlucken und Bewegen des Ohres ist dann schmerzhaft.

Zum Arzt, wenn's schmerzt

Für den Laien ist eine Badeotitis (Unterform einer «Otitis externa acuta») nicht von einer Entzündung des Mittelohrs («Otitis media») unterscheidbar. Deshalb soll man bei starken Ohrenschmerzen, die länger als 24 Stunden andauern, zum Arzt.

Zuerst wird der Gehörgang gereinigt und der Eiter abgesaugt. Zur Abschwellung werden alkoholhaltige Streifen ins Ohr platziert. Antibiotische Ohrtropfen heilen die Entzündung. Sinnvoll sind auch Schmerzmittel, um die nächsten Tage gut zu überstehen. In schweren Fällen ist eine tägliche ärztliche Kontrolle nötig. Bei leichteren Fällen erfolgt die Kontrolle nach zwei bis drei Tagen. Ist die Entzündung vollständig abgeklungen, darf wieder gebadet werden.

Wird eine schwere Badeotitis nicht behandelt, kann die Entzündung auf Ohrmuschel und Mittelohr übergreifen.

Weniger putzen – mehr cremen

Das Risiko für eine Badeotitis sinkt, wenn das Mikroklima im Ohr intakt ist. Konkret heisst das:

  • Ohren nicht mit Wattestäbchen reinigen, nicht im Ohr stochern und kratzen, denn das verletzt die zarte Haut.
  • Keine Ohrstöpsel beim Schwimmen benutzen, sie reizen die Gehörgangshaut.
  • Das schützende Hautfett im Gehörgang nicht mit Seife oder Shampoo auswaschen.
  • Ohren nur mit Waschlappen reinigen.
  • Bei trockener Haut den Gehörgangseingang mit der Gesichtscreme pflegen.

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