Das Ohrenschmalz ist eine regelrechte Dreckschleuse – und ein körpereigenes Pflegeprogramm in einem.
Es kommt aus den Ohrenschmalzdrüsen des äusseren Gehörgangs. Das ist nicht nur beim Menschen so. Das Cerumen hält die Haut im Ohr geschmeidig. An seiner klebrigen Oberfläche bleiben Schmutz, Hautschuppen und alles andere, was nichts im Ohr verloren hat hängen – und dank eines bestimmten Inhaltsstoffs, Lysozym, sogar Bakterien. Insgesamt 1000 verschiedene Stoffe konnte man im Labor im Ohrenschmalz bis jetzt isolieren. Je mehr man diese Schutzschicht stört, desto leichter kommt es zu Ohrenschmerzen.
Von feucht-klebrig bis trocken
Ohrenschmalz ist übrigens nicht überall auf der Welt gleich. Unterschieden wird zwischen der weit verbreiteten feucht-klebrigen, gelb-bräunlichen Form und der trocken-weisslichen. In Afrika und Europa kommt die trockene Form sehr selten vor, in Asien dagegen ist sie weit verbreitet.
Manchmal allerdings sammelt sich im Ohr auch zuviel Cerumen an und kann dann den Gehörgang völlig verschliessen. Besonders bei älteren Menschen ist das der Fall, da bei ihnen das Ohrenschmalz oft trockener ist.
Dennoch: Hände weg vor zu grosser Reinigungswut der Ohren! Sie sollten nicht mit Wattestäbchen gereinigt werden – lieber hin und wieder unter der Dusche mit der Hand leicht auswaschen. Denn in der Regel gelangt das Ohrenschmalz, unterstützt durch die Kaubewegungen, von selbst wieder nach draussen.