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Gesundheit So haben Mücken keinen Stich

Laue Sommernächte locken nicht nur uns ins Freie, sondern auch die Mücken zu uns – und die Weibchen wollen unser Blut! Zum Schutz gibt es nur eines: zuverlässigen Mückenspray. Der trägt auch in den Tropen wesentlich zum Schutz vor mückenübertragbaren Krankheiten bei.

Alle drei bis vier Tage schlägt sie zu, die weibliche Mücke. Sie braucht die Blutmahlzeit, damit ihre Eier heranreifen können. Ihr Geruchsinn hilft, geeignete Opfer zu finden.

Ein wichtiges chemisches Signal des Wirtes ist das über die Lunge ausgeatmete und durch die Haut abgesonderte Kohlendioxid. Dass verschiedene Individuen eine unterschiedliche Attraktivität für Stechmücken aufweisen, beruht auch auf dem persönlichen Körpergeruch. Ammoniak und Milchsäure locken die «Viecher» an.

Mückenspray – nicht nur abends und nicht allein

Nur abends Mückenspray anzuwenden, kann je nach Gebiet fahrlässig sein. Denn nur Malaria wird durch die abend- und nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen. Die Stegomyia-Mücken, auch Tigermücken genannt, die am Tag und abends unterwegs sind, übertragen Dengue- und Chikungunya Fieber. Die Japanische Hirnhautentzündung wird abends und nachts durch die Culex-Mücken verbreitet.

Einen guten Schutz vor Insekten bieten Mückensprays, sogenannten Repellentien. Ein 100-prozentiger Schutz lässt sich mit ihnen allein jedoch nicht erreichen. Zusätzlich sind angepasstes Verhalten (zum Beispiel Tragen von weisser, langer Kleidung), Moskitonetz oder der Einsatz von Permethrin (Pestizid, das auf die Kleider aufgesprayt werden kann) erforderlich.

Häufige Wirkstoffe in Repellentien

Pflanzliche Mittel

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Pflanzliche Wirkstoffe wie Lavendelöl werden gerne als gesundheitlich weniger bedenklich wahrgenommen als synthetische Wirkstoffe. Vorsicht ist aber auch bei diesen Mitteln angebracht. Ausserdem ist die Wirksamkeit, insbesondere die Wirkdauer, der natürlichen Mittel oft deutlich tiefer, da sich die ätherischen Öle sehr schnell verflüchtigen.

DEET (Diethyltoluamid) ist einer der wirksamsten und am besten untersuchten Repellentwirkstoffe überhaupt. Er hilft gegen die meisten Mückenarten. Je höher die Konzentration im Insektenmittel, desto länger ist die Schutzwirkung, Konzentrationen von mehr als 30 Prozent verbessern die Schutzwirkung kaum. Empfohlen wird daher, besser alle vier Stunden wieder nachzusprayen, beziehungsweise sobald man gestochen wurde.

In der Schweiz sind nur Mittel mit maximal 30 Prozent DEET-Gehalt zugelassen. Höher konzentrierte Mittel reizen Augen und Schleimhäute, was bei der Anwendung zu beachten ist. Umfangreiche toxikologische Studien haben bis heute keine Hinweise auf weitergehende gesundheitliche Risiken ergeben

EBAAP (IR3535) und Icaridin (Bayrepel) sind zwei weitere synthetische Repellentwirkstoffe. Auch bei ihnen geben die toxikologischen Studien keine Hinweise auf gesundheitliche Gefährdungen und sie werden in der Regel gut vertragen. In der Schweiz wird vor allem der Stoff Icaridin verwendet. Er riecht auch besser als DEET. Die bisher vorliegenden klinischen Untersuchungen legen nahe, dass Icaridin ähnlich gut und zuverlässig wirkt wie DEET.

PMD/Citriodiol wird aus dem ätherischen Öl einer chinesischen Eukalyptusart (Eucalyptus maculata citriodon) hergestellt. Es ist in seiner Wirkung mit Icaridin vergleichbar, wirkt aber tendenziell kürzer als dieses. Bei empfindlicher Haut kann das Mittel leicht Allergien auslösen. Da der Wirkstoff von einer Pflanze stammt, gehört er bei den Herstellern zu der «grünen Linie». Meist ist aber das PMD und Citriodiol synthetisch hergestellt und hat sehr wenig mit «grün» oder sogar «Bio» zu tun.

Mückenmittel und Sonnenschutz

  • DEET kann die Wirkung des Sonnenschutzmittels um bis zu einem Drittel verringern, wenn es gleichzeitig aufgetragen wird. Daher sollte das Sonnenschutzmittel gut 20 Minuten vor dem Mückenspray aufgetragen werden. Zu beachten ist, dass man dadurch trotzdem kürzer als gewohnt in der Sonne bleiben darf.
  • Schwitzen oder Baden kann die angepriesene Wirkungsdauer erheblich beeinträchtigen.
  • Alle Mittel dürfen nicht auf offenen Hautstellen oder in der Nähe von Schleimhäuten angewendet werden. Wenn die Haut sich nach dem Auftragen rötet, juckt und schuppt, sollte man das Mittel absetzen.

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