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Kühlschrank richtig einräumen So bleiben die Lebensmittel länger frisch

Im Kühlschrank herrschen verschiedene Temperaturen. Umso wichtiger, zu wissen, was wohin gehört. Tipps vom Kantonschemiker.

Ein gutes Kühlschrankmanagement beginnt schon beim Einkaufen. Nie losgehen, ohne einen vorherigen Blick in den Kühlschrank – in jedes Regal und Fach. Der gute alte Einkaufszettel hilft, dass man nur kauft, was man wirklich braucht. Und auch diese alte Weisheit gilt: nie hungrig einkaufen gehen. 

Der Kantonschemiker räumt den Kühlschrank ein

Nun gehts ans korrekte Einräumen des Kühlschranks. Das machen wir unter fachkundiger Anleitung des Berner Kantonschemikers Otmar Deflorin. Er ist auch Präsident der Kantonschemiker Schweiz, mitunter also der oberste Kantonschemiker. Als solcher ist er auch zuständig für die Lebensmittelsicherheit in Gastrobetrieben.

Die Temperatur

Zuerst stellen wir die richtige Temperatur ein. «Fünf Grad Celsius sind optimal», sagt Deflorin. «So werden Mikroorganismen am Wachsen gehindert und die Lebensmittel verderben weniger schnell.»

Dann geht es ans Einräumen.

Die Gemüseschublade

Obwohl insgesamt auf fünf Grad eingestellt, hat ein Kühlschrank verschiedene Temperaturzonen. In der geschlossenen Schulblade des Gemüsefachs sind das etwa neun Grad Celsius. Hier fühlen sich Gemüse und Obst am wohlsten. Kartoffeln, Salat, Broccoli und Rüebli sind dort bestens aufgehoben.

Pepperoni, Blumenkohl und weitere Gemüsearten im Gemüsefach im Kühlschrank.
Legende: Hier fühlen sie sich wohl: Radieschen & Co. am besten im Gemüsefach lagern. IMAGO Images / Shotshop

Die Glasplatte über dem Gemüsefach

«Das ist der kälteste Teil des Kühlschranks, weil Wärme ja aufsteigt», erklärt Deflorin. Gegen oben nimmt die Temperatur im Kühlschrank kontinuierlich zu. Deshalb werden auf der Glasplatte die heikelsten Lebensmittel wie rohes Fleisch oder roher Fisch aufbewahrt.

Das Fach in der Mitte

In der Mitte bewahrt man am besten die Reste auf. Gut sichtbar, auf Augenhöhe, wenn man den Kühlschrank öffnet. Schliesslich sollen sie gegessen und nicht vergessen werden. «Bei Resten empfehle ich einen Verzehr spätestens nach zwei bis maximal drei Tagen», so der Kantonschemiker.

Bei Resten empfehle ich einen Verzehr spätestens nach zwei bis maximal drei Tagen.
Autor: Otmar Deflorin Berner Kantonschemiker

Wichtig bei Resten: immer zugedeckt aufbewahren. Zum einen trocknen Lebensmittelreste aus. Zum anderen: «Im Kühlschrank bewahrt man ja vielleicht auch einen Camembert auf, der über einen natürlichen Schimmel verfügt. Die Sporen dieses Schimmelpilzes können sich auf den Resten niederlassen und diese dann verderben.»

Am besten deckt man Lebensmittel mit einer Frischhaltefolie, einem sauberen Bienenwachstuch oder einem Teller ab, der gut auf die Schüssel passt.

Die oberen Etagen

Dort kommen Milchprodukte wie Käse, Quark oder Joghurt hin. Auch Salami und Tofu können dort gut gelagert werden. Und wenn es mal besonders viele Reste gab, auch ihnen ist es dort noch wohl.

Die oberste Etage

Dies ist das wärmste Regalfach. Geräuchertes, Butter, geöffnete Gläser mit Silberzwiebeln oder Gürkli vom letzten Raclette finden dort ihr zu Hause. Oliven, Kapern, das geöffnete Glas mit der Currypaste oder die Sojasauce sind hier auch gut aufgehoben.

Die Kühlschranktür

Das ist die wärmste Zone im Kühlschrank, weiss der Kantonschemiker. Dort gehören die Eier hin, Konfitüre, Senf und die Tube mit der Mayonnaise. Auch Butter kann wahlweise in der Kühlschranktüre aufbewahrt werden, so ist sie dann – wenn man sie braucht – schneller streichfähig.

Zusammengefasst

Ort Durchschn.
Temperatur
Geeignet für
Oberstes Regalfach 6-9° Celsius Geräuchertes, Butter, Pickles
Mittlere bis obere Zone 5° Celsius Reste, Milchprodukte, Wurst, Tofu
Glasplatte über Gemüsefach 2° Celsius schnell verderbliche Lebensmittel wie roher Fisch oder rohes Fleisch
Gemüsefach 9° Celsius Gemüse und Obst
Tür 10-12 ° Celsius Eier, Sossen, Getränke, Konfitüre

Radio SRF1, Ratgeber, 28.02.2022, 11:08 Uhr

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