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Neue Hoffnung gegen Malaria

Ein internationales Forscherteam mit Genfer Beteiligung hat einen Wirkstoff gegen Malaria getestet, der die Erreger zum Platzen bringt. In vorklinischen Versuchen an Mäusen hat er sich als sehr wirksam erwiesen.

Die Wirkstoffklasse namens Pyrazolamid greift ein Protein an, das die Natriumkonzentration im Parasiten Plasmodium falciparum reguliert. Ohne dieses Protein steigt der Natriumgehalt im Einzeller, was zu einer erhöhten Wasseraufnahme führt, die Zelle schwillt an – und platzt zu guter Letzt.

Bei Tests an Mäusen mit menschlichen roten Blutkörperchen hemmte der Wirkstoff erfolgreich das Wachstum der Parasiten. Schon eine einzelne tägliche Dosis eliminierte den Erreger vollständig aus dem Körper. Zudem trat auch bei längerfristiger Anwendung nur bei wenigen Erregern eine Medikamentenresistenz auf.

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Die Resultate belegen laut den Wissenschaftlern, dass es ein vielversprechender Weg ist, das Natriumgleichgewicht im Erreger anzugreifen. Diesen Effekt hätte auch eine andere Wirkstoffklasse, die Spiroindolone, die derzeit bereits in der Erprobung am Menschen seien.

Nun seien weitere Untersuchungen nötig, um die Angriffsstelle des neuen Wirkstoffs zu bestimmen und herauszufinden, ob sich daraus Medikamente entwickeln lassen.

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