Der Junge, bei dem das Ohr-Implantat zum Einsatz kam, leidet unter Ohrmuschelfehlbildung. Bei der sogenannten Mikrotie entwickelt sich meist einseitig, in selten Fällen aber auch beidseitig die Ohrmuschel nur ungenügend oder überhaupt nicht.
Eine operative Korrektur der Ohrmuschel kann frühestens ab einem Alter von vier bis fünf Jahren stattfinden. Zur Herstellung der Implantate verwenden die Chirurgen Kunststoff oder körpereigenen Knorpel. Mit letzterem liegen weltweit die grössten Erfahrungswerte vor. Dabei entnehmen die Ärzte verschiedene kleine Knorpelstücke aus den Rippen des Patienten, um daraus das Ohrimplantat zu formen. Dieses wird dann in eine Hauttasche gelegt und die Haut anschliessend gespannt. Diese Operationstechnik haben Ärzte weltweit in den letzten 20 Jahren immer weiter verfeinert. Sie dient rein kosmetischen Zwecken.