Der Blick in den Spiegel offenbart ab einem gewissen Alter auch Veränderungen der Augenpartie: Es ist normal, dass die Oberlider mit der Zeit schlaffer werden. Die Augen wirken dadurch kleiner, das Gesicht älter. Starke Schlupflider verursachen nicht nur kosmetische Probleme: Erschlaffte Lider können das Gesichtsfeld sehr stark einschränken und das Auge belasten. Tränende Augen und Müdigkeit sind mögliche Folgen.
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Durch eine Operation können Betroffene einen frischeren, jugendlicheren Blick zurück gewinnen und von Beschwerden befreit werden. Oberlidstraffungen zählen mit jährlich rund 7500 Fällen auch in der Schweiz zu den beliebtesten Schönheitsoperationen (Quelle: Acredis, Spezialzentren für Ästhetische Chirurgie). In den seltensten Fällen liegen aber eigentliche Schlupflider vor, welche das Sehfeld einschränken und im Alltag Beschwerden machen
Frischer Blick: Männer beim Schönheitschirurgen
Schönheitsoperationen sind nicht nur Frauensache. Bei etwa jedem fünften Eingriff legt sich inzwischen ein Mann zur Verschönerung unters Messer – am häufigsten steht dann eine Oberlid-Straffung auf dem Programm. Nicht immer sind dann Beschwerden durch Schlupflider der Grund. Oft geht es einfach um ein besseres Lebensgefühl, um den Wunsch, frischer, dynamischer und jünger zu wirken.
Ambulanter Eingriff in lokaler Narkose
Oberlidstraffungen werden in lokaler Betäubung und ambulant durchgeführt. Der Eingriff dauert rund eine Stunde. Bis man wieder «gesellschaftsfähig» ist, dauert es 7 bis 14 Tage, denn die operierten Augenlider sind am Anfang geschwollen und haben deutlich sichtbare Blutergüsse. Bis die Narben völlig verheilt sind, dauert es mehrere Monate. Bei idealer Schnittlinie verschwindet die Operationsnarbe in der Lidfalte. Erst nach zwei bis drei Monaten kann das Ergebnis wirklich zuverlässig abgeschätzt werden. Eine Oberlidstraffung hält rund 10 bis 15 Jahre, bis die Lider erneut schlaffer werden. Der Eingriff kann grundsätzlich wiederholt werden.
Was bei einer Oberlidstraffung schief gehen kann
Der Eingriff hat die üblichen Operations-Risiken, wie zum Beispiel Infektionen. Für ein befriedigendes Ergebnis darf weder zu viel noch zu wenig Haut entfernt werden. Wird zu viel Haut entfernt, kann das Auge nicht mehr geschlossen werden – in einer seriösen Praxis kommt das aber äusserst selten vor.
Es empfiehlt sich, den Eingriff nur von anerkannten Fachärzten durchführen zu lassen, also von Ärzten mit dem Facharzttitel für Plastisch-Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie FMH. Daneben gibt es den europäischen Ebopras-Facharzttitel. Auch Augenärzte können für den Eingriff qualifiziert sein, sofern sie die nötige Erfahrung haben. Allgemein ist es für Patienten zum Teil allerdings schwierig abzuschätzen, wer sie letztlich operiert. Der Titel «Schönheitschirurg» ist jedenfalls nicht geschützt.
Die Krankenkasse bezahlt nur in Ausnahmefällen
Eine Oberlidstraffung kostet in der Schweiz 3000 bis 5000 Franken. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in ausgewählten Fällen – dann, wenn Schlupflider Probleme verursachen, die Krankheitswert haben. Die Lider müssen zum Beispiel auf die Hornhaut drücken, und das Sehfeld muss stark eingeschränkt sein, was durch eine Gesichtsfeldmessung zu belegen ist.
Als starke Einschränkung gilt, wenn das Gesichtsfeld beider Augen unter 140 Grad beträgt, normal umfasst es 180 Grad.