Zum Inhalt springen

Schwimmen Brustschwimmen und Crawlen: So geht’s richtig

Wer nach dem Schwimmen Nackenschmerzen hat, macht etwas falsch. Die richtige Haltung im Wasser oder eine Schwimmlektion können helfen.

Fast alle können von Kindsbeinen an schwimmen, aber dazugelernt haben die meisten seither nicht mehr. Auch wenn Brustschwimmen generell als einfach gilt, so simpel ist die Technik doch nicht. Margot Guldimann von der Berner Schwimmschule weiss, worauf man achten muss.

Kopf ins Wasser

«Den Kopf sollte man möglichst unter Wasser halten», so ihr Tipp. «Dadurch vermeidet man, dass die Wirbelsäule im Nackenbereich geknickt wird. Genau das führt zu den bekannten Nackenschmerzen.»

Mann schwimmt Brust im Schwimmbad mit Kopf unter dem Wasser.
Legende: Mit der richtigen Schwimmbrille ist auch das Abtauchen beim Brustschwimmen kein Problem mehr. Keystone

Klar, nicht alle tauchen gerne: Kontaktlinsen, Wimperntusche, Frisur – viele schwimmen deshalb mit dem Kopf aus dem Wasser. «Nur schon Kinn und Mund unter Wasser zu halten beim Brustschwimmen, bedeutet eine Entlastung für die Wirbelsäule», sagt Guldimann.

Schwimmbrille tragen

Will man aber richtig Brustschwimmen, so muss das ganze Gesicht ins Wasser tauchen, damit die Wirbelsäule eine gerade Linie bilden kann. Deshalb empfiehlt die Schwimmtrainerin eine Schwimmbrille. Die Modelle, die heute auf dem Markt sind, halten wirklich dicht. Wimperntusche und Kontaktlinsen bleiben, wo sie hingehören.

Richtig atmen beim Brustschwimmen

Vielen Hobbyschwimmern fällt es schwer, Atmung und Bewegungen aufeinander abzustimmen. Gehen die Arme beim Brustschwimmen nach vorne, atmet man gleichzeitig aus.

Am besten stellt man sich das so vor: Man bläst die eigenen Arme nach vorne.
Autor: Margot Guldimann Berner Schwimmschule

«Am besten stellt man sich das so vor: Man bläst die eigenen Arme nach vorne», so Guldimann. Und das tut man durch die Nase. So kommt auch kein Wasser hinein.

Falsche Beinbewegung

Ob man beim Brustschwimmen vorwärtskommt, hängt von der richtigen Beinbewegung ab. Nach jedem Beinschlag sollten sich Beine und Füsse berühren. «Viele merken nicht, dass sie keine symmetrischen Bewegungen machen», sagt die Schwimmlehrerin. Dann gerät man in eine leichte Schieflage, schwimmt aber immer noch geradeaus.

Schwimmstil analysieren und korrigieren lassen

Box aufklappen Box zuklappen

Am besten lässt man sich von jemanden am Beckenrand den eigenen Schwimmstil kritisieren oder mit dem Handy filmen. Noch besser: Man nimmt eine private Schwimmstunde und lässt sich von einem Profi Tipps geben und den eigenen Schwimmstil korrigieren.

Crawlen Sie schon oder spritzen Sie nur?

Wer richtig gut crawlt, kann Länge um Länge majestätisch durchs Wasser ziehen. Einige machen aber nach fünf Zügen schlapp. Kein Wunder, sie haben im obligatorischen Schwimmunterricht crawlen gelernt. «Im Grunde genommen war das nichts anderes, als ein bisschen herumspritzen mit viel Kraft.» Aber keine Sorge, Crawl kann man bis ins hohe Alter lernen, weiss Guldimann.

Wer regelmässig crawlt, hat auch im Alter keine Mühe, die Arme ganz in die Höhe zu strecken.
Autor: Margot Guldimann Berner Schwimmschule

«Wer regelmässig crawlt, hat auch im Alter keine Mühe, die Arme ganz in die Höhe zu strecken», sagt Guldimann. Eine typische Übung in der Altersgymnastik.

Übung macht den Meister oder die Meisterin

Beim Crawl gilt dies ganz besonders: Es braucht gerade für Wiedereinsteiger oder Anfängerinnen ein regelmässiges Training. Die Technik für Beine, Körper, Arme, Kopf und Atmung ist ausgeklügelt. Das Ziel: In einen Rhythmus zu kommen. Das gilt besonders fürs Atmen. Guldimann empfiehlt den Dreierrhythmus. Das heisst, nach drei Zügen atmet man. Auf diese Weise atmet man links und rechts gleichermassen, was wiederum den Nacken und die Wirbelsäule entlastet.

Auch hier gilt: Wer sich das Crawlschwimmen selbst beigebracht hat, tut gut daran, sich mal von einer Schwimmlehrerin oder einem Schwimmlehrer korrigieren zu lassen.

Schwimmen: In der Stadt beliebter als auf den Land

Box aufklappen Box zuklappen

Die beliebtesten Sportarten in der Schweiz sind seit mehr als 20 Jahren Wandern, Radfahren, Schwimmen, Skifahren und Joggen. Diese werden auch «der helvetische Fünfkampf» genannt. In den letzten gut sechs Jahren hat das Schwimmen nochmals zugelegt, besonders bei den Männern. Die Studie «Sport Schweiz 2020» zeigt auch, Schwimmen ist in allen Altersgruppen beliebt.

Allerdings gibt es einen kleinen Stadt-Land-Unterschied: Schwimmen ist in den Städten beliebter als auf dem Land. Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer schwimmen lieber als die Bevölkerung der Romandie oder der italienischen Schweiz.

Bei Sportmuffeln ist Schwimmen nach dem Wandern und dem Velofahren auf Platz 3 der beliebtesten Sportarten.

Gleich auf Platz eins landet Schwimmen, wenn es darum geht, welcher Sportart man in Zukunft öfters nachgehen möchte. Leute, die bis anhin keinen oder kaum Sport machen, wollen künftig neu oder vermehrt Schwimmen gehen.

Ratgeber, 14.07.22, 11:08 Uhr

Meistgelesene Artikel