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Pflanzendrinks sind keine Alternative zur Milch
Aus A point vom 31.10.2023. Bild: colourbox
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Soja, Hafer und Co. Pflanzendrinks sind kein Milchersatz

Was Proteingehalt, Vitamine oder Kalzium anbelangt, bleibt laut einer Studie von Agroscope Kuhmilch der Spitzenreiter. Es sei denn, die veganen Milchalternativen werden mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert. Nur die Sojamilch hat einigermassen gut abgeschnitten.

Stehen Sie im Supermarkt manchmal auch lange vor der unüberschaubaren Auswahl an Pflanzendrinks und können sich kaum entscheiden, welcher nun der Beste ist? 27 Pflanzendrinks und zwei Vollmilchproben hat Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, jetzt untersucht. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Nur die Sojamilch kann es hinsichtlich des Proteingehaltes, also des Eiweisses, mit der Kuhmilch aufnehmen.

Weniger Energie in Pflanzendrinks

Die meisten Pflanzendrinks, so die Studienautorinnen, weisen eine geringere Energiedichte auf. Mit anderen Worten: Sie haben weniger Kilokalorien als die Kuhmilch. Und sie enthalten weniger Makronährstoffe, wozu auch das Eiweiss gehört. «Das bedeutet, dass diese Produkte nicht den gleichen Nährwert wie Milch haben und somit keinen gleichwertigen Ersatz für Milch darstellen.»

Von Vorteil sei, dass sie die Energiezufuhr senken. Allerdings sei dies nur sinnvoll, «wenn die Milchalternativen ähnliche Mengen an essenziellen Nährstoffen enthalten wie Milch», so die Studienautorinnen weiter.

Die Sojamilch schwingt obenaus

Das Ergebnis der Untersuchung von Agroscope erstaunt Stéphanie Bieler, Fachexpertin Ernährung bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, nicht. Für sie ist klar, wer zu einem Pflanzendrink greift, sollte Sojamilch wählen. «Sojamilch schneidet hinsichtlich des Eiweissgehalts am besten ab. Wenn sie noch mit Kalzium angereichert wird, kann sie ein Äquivalent für die Kuhmilch sein.»

Nur angereicherte Hafermilch bringt’s

Sehr beliebt, wenn es um Milchersatz geht, ist die Hafermilch. Wobei, von Milch kann hier keine Rede sein. Hafermilch besteht aus Wasser, Hafermehl, allenfalls kommen noch ein bisschen Salz und etwas Sonnenblumenöl dazu, so die Fachexpertin Ernährung. «Da ist nichts dabei, was zu einem hohen Eiweissgehalt beitragen könnte.»

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Deshalb sollte Hafermilch mit Protein und Vitaminen wie Vitamin B2, B12, D und E angereichert sein. Das gilt auch für andere Pflanzendrinks. «Der Gehalt an für die Milch wichtigen Vitamine und Mineralstoffe konnte bei den meisten pflanzlichen Getränken nur durch Anreicherung erreicht werden», bestätigen auch die Studienautorinnen.

Drei Portionen Milch

Wenn es um Protein und Vitamine geht, empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung in unseren Breitengraden drei Portionen Milch oder Milchvarianten täglich.

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Eine Portion Milch sind: Zwei Deziliter Milch, 30 Gramm Käse oder ein Joghurt. «Die Empfehlung beruht darauf, dass die Milch über hochwertiges Eiweiss und Kalzium verfügt», sagt Bieler.

Die gute Nachricht

Mittlerweile können Pflanzendrinks in der Küche allerhand. Sogar das Schäumchen auf dem Cappuccino gelingt mit praktisch allen Kuhmilchalternativen. Im fast schon nicht mehr überblickbaren Angebot an Pflanzendrinks gibt es auch Barista-Varianten. Und wer auf sein Eiweiss, Vitamine und andere wichtige Nährstoffe kommen möchte, kann aufatmen: Viele Pflanzendrinks sind unterdessen angereichert.

Radio SRF 1, A Point, 31.10.2023, 11:40 Uhr

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