Die Angst vor Wespenstichen ist weit verbreitet – und bringt so manchen aus der Fassung. Dabei sind die Stiche für die meisten Menschen völlig harmlos. Unbestritten: Ein Wespenstich tut weh und ist unangenehm. Aber nur zwei bis vier Prozent der Bevölkerung haben eine Wespengift-Allergie. Und nur ganz wenige von ihnen zeigen lebensbedrohliche Reaktionen.
Ein normaler Stich kann bis zu fünf Zentimeter breit anschwellen und ist völlig harmlos. Ist die Schwellung grösser, also beispielsweise handtellergross, dann sollte man zum Hausarzt gehen. Andere Symptome einer Allergie sind Nesselfieber (Hautausschlag), Schwellungen an anderen Orten (beim Stich in den Fuss schwillt beispielsweise ein Ohr an), Kreislaufprobleme oder Atemnot.
Wer noch nie von einer Wespe gestochen wurde, kann allerdings noch gar nicht allergisch sein. Denn eine Allergie entsteht erst als Reaktion auf einen zurückliegenden Stich. Wer trotzdem Angst vor einer Allergie hat, kann dies ganz einfach beim Hausarzt testen lassen. Und: Wer tatsächlich allergisch ist, bekommt ein Notfallset mit Medikamenten (das man dann allerdings immer bei sich tragen sollte). Eine weitere Option ist die Desensiblisierung beim Allergologen.
Tipps und Tricks gegen Wespen
Auch wenn sie nicht stechen – Wespen können ganz schön lästig werden, wenn sie uns beim Grillen oder Picknicken im Freien partout nicht in Ruhe lassen wollen. Was hilft, um die lästigen Insekten fernzuhalten? Hier einige Tipps und Tricks:
- Ruhe bewahren: Keine hastigen Bewegungen machen; nicht herumfuchteln, sondern sich langsam entfernen. Denn Wespen stechen erst, wenn sie sich bedroht fühlen.
- Ablenk-Fütterung: Wespen brauchen zum Überleben Zucker – am besten also überreifes Obst in einiger Entfernung aufstellen. Diese Methode empfiehlt beispielsweise der Naturschutzbund Deutschland (NABU). «Die Schülerinnen Maike Sieler und Henrike Weidemann fanden bei einem Experiment für ‹Jugend forscht› heraus, dass sich überreife Weintrauben dazu am besten eignen. Fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, halten die Früchte die Wespen in Schach. Vorsicht: Unverdünnte Marmelade oder reiner Honig wirken als Ablenkung weniger gut. Sie machen die Tiere aggressiv», ist auf der Seite des NABU zu lesen.
- Wespenfalle: An der scheiden sich die Geister. Während viele Outdoor-Griller, Garten- und Picknick-Fans darauf schwören, rät der NABU von Wespenfallen, die mit süssem Saft oder Bier gefüllt sind, ganz ab. «Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen nur alte Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert.»
- Vorsicht beim Essen: Getränke im Freien am besten mit dem Strohhalm geniessen – und Nahrungsmittel wenn möglich abdecken. Gerade bei Kindern gilt: Mund und Hände abwischen, um die Wespen nicht anzulocken.
- Eine halbe Zitrone mit Gewürznelken spicken und auf den Tisch stellen. Auf diesen Tipp stösst man im Internet häufig. Durchaus einen Versuch wert, ebenso wie das Fünfrappenstück auf dem Tisch – aber ohne Erfolgsgarantie.
- Auf Düfte verzichten: Bestimmte Düfte, beispielsweise von blühenden Blumen und Bäumen, wirken unerwünscht anregend auf die Wespen. Aber vor allem auch Parfüm, Haarspray oder Sonnencreme können die Tiere aus der Reserve locken.
- Wenn es die Temperaturen zulassen: Lange Kleidung tragen und Gartenarbeit nie ohne Handschuhe verrichten.
Was sind Ihre Tipps? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und schreiben Sie, mit welchen Mitteln Sie Wespen fern halten und was Ihrer Erfahrung nach am besten bei Stichen hilft!