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Aus eine Milchpackung wird Milch in ein Glas gegossen.
Legende: So intensiv erforscht wie wenige andere Lebensmittel: die Milch. Colourbox

Studie stellt Milch in Frage Milch in der Forschung: Mal top, mal flop

Eine Milchstudie jagt die nächste. Nun wollen schwedische Forscher herausgefunden haben, dass ein Zusammenhang zwischen Milch und Sterberisiko sowie häufigeren Knochenbrüchen besteht.

Es ist wie mit allen Ernährungsstudien: Man sollte sie mit der gebotenen Gelassenheit lesen. So auch die aktuelle Studie, die Forscher der Universität Uppsala veröffentlicht haben. Sie stellen mit den Ergebnissen ihrer Langzeitstudie in Frage, wie gesund Milch wirklich ist – nicht zuletzt für die Knochen.

Sie begleiteten 61'000 Frauen über 20 Jahre hinweg und 45'000 Männer über elf Jahre und erfassten dabei Faktoren wie Gewicht, sportliche Aktivität, Rauchen, Lebensstil sowie Ess- und Trinkgewohnheiten und glichen sie mit der Lebenserwartung ab. Dabei fiel den Forschern auf: Die Frauen, die höchstens ein Glas Milch pro Tag zu sich nahmen, lebten länger als die, die drei Gläser oder mehr tranken.

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Auch bei den Knochenbrüchen zeigte sich, dass die Teilnehmer, die viel Milch tranken, häufiger vertreten waren. Stimmen also alle bisherigen Ernährungsempfehlungen nicht? Barbara Walter, Ernährungswissenschaftlerin von Agroscope, dem Kompetenzzentrum vom Bund für landwirtschaftliche Forschung, ist skeptisch: «Ob da wirklich ein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang vorliegt, kann diese Studie nicht sagen.»

Will heissen: Ob sich jene 22'000 Teilnehmer tatsächlich wegen der Milch häufiger die Knochen brachen oder ob es sich dabei um eine zufällige statistische Überschneidung handelt, ist unklar – ebenso, ob tatsächlich die Milch dafür verantwortlich war, dass unter den 25'500 Verstorbenen besonders viele Milch-Liebhaber waren.

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