In den grossen Städten, wo es schulärztliche Dienste mit vollamtlichen Schulärzten gibt, kennt man den Schularztmangel nicht. Und auch das Pflichtenheft mit den Anforderungen an den Schularzt unterscheidet sich von Kanton zu Kanton – mal sind es mehr, mal weniger Ansprüche.
So muss in einigen Kantonen der Schularzt den Impfstatus der Kinder nicht überprüfen, in anderen Kantonen wurde pragmatisch eine von drei medizinischen Untersuchungen der Kinder – nämlich die in der 4. Klasse – einfach gestrichen.
Solche Massnahmen sollen den Aufwand für den Schularzt reduzieren und so das unbeliebte Nebenamt wieder attraktiver machen.
Weiterbildung zum Schularzt
Das Volksschulamt des Kantons Zürich will dem Schularzt-Mangel mit einer ganz anderen Idee entgegenwirken. Ein spezieller Zertifikatslehrgang soll den künftigen Schulärzten das nötige Handwerk für ihre immer moderneren Aufgaben im Bereich der Gesundheitsförderung vermitteln.
Ein Schularzt werde von der Schulleitung in Zukunft sicher auch vermehrt bei Fragen zur gesundheitlichen Prävention beigezogen. Mit den erweiterten Fähigkeiten durch die entsprechende Weiterbildung soll die Freude an der Schularzt-Funktion gesteigert und eine bessere Zufriedenheit erreicht werden.
Der massgeschneiderte Zertifikatslehrgang richtet sich an alle interessierten Haus- und Kinderärzte der Schweiz. Entwickelt wird er zurzeit vom Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Der Start des Lehrgangs ist für das Frühjahr 2016 geplant.