Vorneweg: Wieso der Urin mancher Menschen so stinkt, nachdem sie Spargel gegessen haben, ist noch nicht klar. Klar ist lediglich: Mit einer Krankheit haben die Dämpfe nichts zu tun. Die aktuell gängige Theorie zu diesem Phänomen lautet:
Spargel besteht zu 90 Prozent aus Wasser, und ist schon allein deshalb harntreibend. Hinzu kommt, dass er neben vielen Mineralstoffen und Vitaminen auch Asparaginsäure enthält, die zusätzlich entwässert. Diese Säure steht auch im Verdacht, beim Abbau im Körper in schwefelhaltige Moleküle zu zerfallen, die wiederum den Geruch des Urins so unangenehm verändern sollen.
Davon betroffen sind nicht alle Menschen – die Anlage dazu ist wohl vererbt. Nur etwa die Hälfte der Menschen sind sogenannte Ausscheider. Das könnte daran liegen, dass sie die Asparaginsäure schneller abbauen und ausscheiden und der Urin dadurch konzentrierter und strenger riecht.
Übrigens: Schon im 19. Jahrhundert fühlten sich die Menschen vom unangenehmen Geruch derart gestört, dass Forscher vermuteten, die Menschen würden ein Sekret absondern, das dem des Stinktiers ähnlich sei. Wohl denn: Ein Grund, sich dadurch den Appetit verderben zu lassen, ist das allemal nicht.