Lange galt er als verschwunden, nun ist der Kammmolch zurück. Im Naturschutzgebiet Grande Cariçaie am Neuenburgersee machten Naturschützer und Forschende gemeinsame Sache: Sie fanden erst Spuren, und dann lebende Exemplare der verschwunden geglaubten Amphibien-Art.
Schon letztes Jahr entwickelten Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der ETH Zürich eine neue Methode, um Amphibien aufzuspüren: In Wasserproben wird nach kleinen Stücken des Erbguts einer Tierart gesucht, nach sogenannter Umwelt-DNA oder eDNA.
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Bild 1 von 3. Der Kammmolch. Der Kammmolch ist mit bis zu 18 cm Grösse die grösste heimische Molchart. Er lebt bevorzugt in dauerhaft wasserführenden Weihern und Teichen mit reicher Unterwasservegetation. An Land lebt er in feuchten Wiesen, Wäldern oder Heckenlandschaften. In der Schweiz gilt der Kammmolch als stark bedrohte Art. Bildquelle: imago images.
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Bild 2 von 3. Kamm zur Paarungszeit. Die Männchen tragen zur Paarungszeit ausgeprägt gezackte Rückenkämme. Das werbende Männchen fächelt dem Weibchen mit dem Schwanz Duftstoffe zu. Bildquelle: imago images.
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Bild 3 von 3. Kammmolche bleiben oft unentdeckt. Kammmolche verstecken sich gerne in der reichen Vegetation von Gewässern und sind daher schwer zu finden. Mit der Umwelt-DNA (eDNA) lassen sich grössere Gebiete absuchen. Bildquelle: imago images.
Auf Anfrage des Vereins Grande Cariçaie nahmen die Forschenden an verschiedenen Stellen im Feuchtgebiet Wasserproben und analysierten diese im Labor. Überraschenderweise konnten sie an drei Standorten DNA des Kammmolchs nachweisen. Nur kurz danach sichteten Mitglieder des Vereins den Kammmolch an den gleichen Orten.
Die Umwelt-DNA-Methode liefert damit einen Erfolg für den Schutz seltener Arten wie dem Kammmolch. Nur wer ihre Vorkommen kennt, kann Lebensräume gezielt erhalten und aufwerten.