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Dank DNA-Spuren Der Kammmolch ist zurück – neue Hoffnung für andere seltene Arten

Wiederentdeckung nach 20 Jahren: Die gefährdete Amphibien-Art lebt noch am Neuenburgersee.

Lange galt er als verschwunden, nun ist der Kammmolch zurück. Im Naturschutzgebiet Grande Cariçaie am Neuenburgersee machten Naturschützer und Forschende gemeinsame Sache: Sie fanden erst Spuren, und dann lebende Exemplare der verschwunden geglaubten Amphibien-Art.

Schon letztes Jahr entwickelten Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der ETH Zürich eine neue Methode, um Amphibien aufzuspüren: In Wasserproben wird nach kleinen Stücken des Erbguts einer Tierart gesucht, nach sogenannter Umwelt-DNA oder eDNA.

Auf Anfrage des Vereins Grande Cariçaie nahmen die Forschenden an verschiedenen Stellen im Feuchtgebiet Wasserproben und analysierten diese im Labor. Überraschenderweise konnten sie an drei Standorten DNA des Kammmolchs nachweisen. Nur kurz danach sichteten Mitglieder des Vereins den Kammmolch an den gleichen Orten.

Blick auf das Naturschutzgebiet Grande Cariçaie.
Legende: Das Naturschutzgebiet Grande Cariçaie Die Grande Cariçaie ist ein grosses Naturschutzgebiet am Neuenburgersee. Ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten der Schweiz ist hier zu Hause. Darunter viele seltene und bedrohte Arten. Sie erstreckt sich über einen 40 km langen Streifen entlang des Südostufers des Sees und umfasst acht Naturschutzgebiete mit insgesamt rund 3000 ha. Pro Natura/Jean-Daniel Borgeaud

Die Umwelt-DNA-Methode liefert damit einen Erfolg für den Schutz seltener Arten wie dem Kammmolch. Nur wer ihre Vorkommen kennt, kann Lebensräume gezielt erhalten und aufwerten.

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