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Schönheit unter Wasser So sieht die Struktur von Plankton aus

Plankton steht am Anfang der Nahrungskette des Ozeans und sieht wunderschön aus. Vor kurzem gelang es erstmals, ihre zelluläre Architektur sichtbar zu machen.

Kleiner als ein Punkt auf Papier und schwebend im Meer unterwegs: das Plankton. Seine innere Architektur blieb bisher verborgen.

Jetzt haben Forschende enthüllt, wie diese winzigen Wesen aufgebaut sind – in Bildern, die wissenschaftlich faszinieren und visuell begeistern.

Die in der Bildergalerie gezeigten Lebewesen werden umgangssprachlich als Plankton bezeichnet. Dieser Sammelbegriff umfasst verschiedenste Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien.

Die präzise Bezeichnung der Organismen, um die es hier geht, ist mikrobielle Eukaryoten. Sie sind winzig klein – mit einer Länge von einem Zweihundertstel bis einem Fünftel eines Millimeters.

Mehr Infos zu mikrobiellen Eukaryoten

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Alle Lebewesen können in Pro- oder Eukaryoten eingeteilt werden. Zu den Eukaryoten zählen Pflanzen, Tiere, Pilze und mikrobielle Eukaryoten wie die Mikroalgen. Eukaryoten sind Lebewesen, deren Zellen einen Zellkern, verschiedene Organelle wie Mitochondrien und ein Zytoskelett besitzen. Das Zytoskelett ist ein dynamisches Geflecht von Proteinen innerhalb einer Zelle. Es stabilisiert die Zelle und ermöglicht den Transport. Die andere grosse Gruppe an Lebewesen sind die Prokaryoten mit Zellen ohne Zellkern. Zu ihnen gehören die Bakterien und die Archaeen.

Mit «mikrobiell» ist gemeint, dass diese Lebewesen winzig klein sind. Die meisten mikrobiellen Eukaryoten leben im Meer. Sie werden zum Plankton gezählt. Wie auch einige Bakterien. Das zeigt – Plankton ist ein ungenauer Begriff, welcher Eu- und Prokaryoten beinhaltet.

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Auch die winzigen Kieselalgen werden zum Plankton gezählt. In grün sind die Chloroplasten eingefärbt. In diesen Organellen findet die Photosynthese statt, also die Umwandlung von Licht, Kohlenstoff und Wasser in Zucker und Sauerstoff. Darin befinden sich auch die eckigen Pyrenoiden, hier grau markiert. Blau eingefärbt ist die DNA im Zellkern. In Magenta sind die röhrchenförmigen Mikrotubuli sichtbar, die zum Zytoskelett gehören. Gelb zeigt Teile der Zellmembran an.

Für diese neuartigen Bilder hat das Forschungsteam dieser Studie die mikrobiellen Eukaryoten aufquellen lassen, ähnlich wie Gummibärchen in Wasser. Danach färbten sie diese ein.

Mehr zur Technik dieser Bildgebung

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Bei diesen Bildern wurden 221 Arten von mikrobiellen Eukaryoten zuerst in ein quellfähiges Gel eingebettet. So quollen über 70 Prozent dieser Proben wie Gummibärchen in Wasser auf ihre vierfache Grösse auf. Mithilfe dieser Technik der sogenannten Expansionsmikroskopie lassen sich sehr kleine Dinge vergrössern.

Danach können sie mit dem gängigen Lichtmikroskop untersucht werden. Ein weiterer hilfreicher Effekt des Aufquellens – die sehr starre Zellwand dieser Eukaryoten wird durchlässiger. Dadurch können in einem zweiten Schritt die verschiedenen zellulären Strukturen eingefärbt werden.

Der letztgenannte Autor der Studie, das heisst der Projektleiter, ist Omaya Dudin, ein Professor der Universität Genf. An der Forschung beteiligt sind zudem Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Spanien und Japan.

Die faszinierend detailreichen Bilder enthüllen, wie verschiedene mikrobielle Eukaryoten miteinander verwandt sind – und geben Aufschluss über ihre Evolutionsgeschichte.

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