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Seepferdchen oder Koralle? Das Geheimnis hinter der Stupsnase der Zwerg-Seepferdchen

Babyface und Stupsnase machen Zwerg-Seepferdchen nicht nur zu einem beliebten Fotomotiv, sondern helfen ihnen auch bei der Tarnung. Ein internationales Forschungsteam hat das Genom der Seepferdchen analysiert und herausgefunden, wie die Mimikry zu Korallen gelingt.

Bis vor 45 Jahren waren die Zwerg-Seepferdchen völlig unbekannt. Denn sie sind Meister der Tarnung und gerade einmal so gross wie ein Daumennagel. Ein Forschungsteam der Universität Konstanz und des Südchinesischen Meeresinstitut für Ozeanologie fand nun heraus, warum sie so gar nicht wie andere Seepferdchen aussehen.

Ihre Stupsnase sieht aus wie ein Korallenpolyp. Für das tarnende Babyface verantwortlich ist eine Veränderung eines einzigen, wachstumssteuernden Gens. 

Zahlreiche Gene gingen verloren

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Die Erbgutanalysen der Forschenden zeigen: Die Zwerg-Seepferdchen haben während der Evolution nicht nur die Funktion des wachstumsregulierenden Gens verloren, sondern auch zahlreiche Gene für das Immunsystem. Von allen Wirbeltieren haben sie in Bezug auf das Immunsystem sogar den kleinsten bisher bekannten Gensatz. 

Antimikrobielle Stoffe der Korallen schützen sie vor Krankheiten und führen dazu, dass sie gewisse Gene selbst nicht mehr brauchen.  

Und dafür können sie anderes – sie haben Gene, die sie resistent gegenüber dem Korallengift machen.  

Ähnlich der Stupsnasen haben sie weitere kleine Knötchen auf ihrer Haut. Und imitieren so das Aussehen von Korallen.  

Tarnung hilft zum Überleben

Die fast perfekte Tarnung schützt die Zwerg-Seepferdchen vor Fressfeinden. Und sie begeistert Menschen: Das Zwerg-Seepferdchen ist zum Liebling von Unterwasserfotografen geworden, schreibt das Forschungsteam. 

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