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Fische schwimmen durchs Korallenriff
Legende: «Blubb»: Künstlich-erzeugte Riffgeräusche können die Besiedlung bei Korallenlarven erhöhen. imago images

Unterwasser-Beschallung Wie künstliche Fisch-Geräusche Korallenriffe retten könnten

Korallenriffe sind massiv gefährdet. Nun haben Forschende einen Weg gefunden, sie wieder zum Wachsen zu bringen – mit Sound.

Korallen mögen keine Stille. Zumindest, wenn's um die Geräuschkulisse in Riffen geht: In gesunden Korallenriffen ist die, erzeugt durch Fische und andere Meerestiere, nämlich vorhanden. Doch mit dem durch Klimawandel, Überfischung und Wasserverschmutzung verstärkten Korallensterben verblassen auch die Geräusche mehr und mehr.

Korallen

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Fische schwimmen durch Korallenriff
Legende: imago images

Korallen gehören zur Gruppe der Nesseltiere und bestehen aus vielen winzigen, wirbellosen Tierchen: den Korallenpolypen. Die Polypen leben in Symbiose mit einzelligen Algen. Durch Fotosynthese produzieren die Algen Sauerstoff und Zucker, die die Korallenpolypen verwerten. Die Korallenpolypen bieten Algen im Gegenzug einen geschützten Lebensraum und Nährstoffe – genauso wie für ein Viertel aller Pflanzen- und Tierarten im Meer. Ein feingliedriges Ökosystem also.

Nun haben Forschende aus den USA eine vielversprechende Lösung gefunden: Unterwasserlautsprecher. Die Larven der korallenbildenden Art «Porites astreoides» wurden mit künstlichem Sound beschallt, was dazu führte, dass sie sich im Durchschnitt 1.7-mal (und bis zu siebenmal) mehr in den Sound-Riffen niederliessen, als an Standorten ohne.

Die Larven orientieren sich normalerweise an Geräuschen der ansässigen Meeresbewohner und entscheiden, wo sie sich niederlassen. Je mehr Geräusche, desto vielversprechender die Umgebung.

Nicht das erste Sound-Experiment

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Ein ähnliches Experiment machten Forschende der englischen Universität Exeter im Jahr 2016: Nach einer der schlimmsten Korallenbleichen im Great Barrier Reef (als ein Drittel des 2300 Kilometer langen Riffs vor Australien in nur wenigen Wochen abstarb) stellten Forschende in einigen abgestorbenen Bereichen Lautsprecher auf, die die typischen Geräusche aus gesunden Riffen abspielten.

40 Tage lang spielten die Forschenden die Aufnahmen ab. Mit dem Ergebnis, dass sich mehr und mehr Fische in den abgestorbenen Riffen einfanden. Denn, wie die Larven auch, erwarteten diese wegen der Musik das pulsierende Leben. Im Vergleich zu Arealen, die keine Beschallung erhielten, kamen doppelt so viele Jungfische ins Riff. Und sie blieben. Innerhalb weniger Wochen erholten sich die Bestände.

Die Ergebnisse der neuen Studie von Forschenden der «Woods Hole Oceanographic Institution» in Cambridge zeigen: Nicht nur Fische, sondern auch Larven reagieren auf die Klänge und bleiben im vorerst kargen Riff. Die Besiedlung der Larven blieb sogar noch mit 30 Metern Abstand vom Lautsprecher hoch – beim Experiment im Great Barrier Reef waren es nur halb so viel.

Die Beschallung könne allerdings nur ein Baustein sein, so die Forschenden: «Zusätzlich sollten Korallen unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet und ausgesetzt werden.»

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